Vor dem Zweiten Weltkrieg, als Jesus sich Schwester Faustina offenbarte, richtete Er seine Botschaften auch an eine italienische Kapuzinerin – Schwester Consolata Betrone. Worum ging es in diesen Botschaften?
„Halte Mich immer für gut“
Jesus beklagte sich, ähnlich wie bei Schwester Faustina, auch bei Schwester Consolata darüber, dass die Menschen seine Güte und Liebe nicht kennen. „Dass Ich heilig bin, wissen alle, aber dass Ich gut bin – wissen nicht alle“ – klagte Jesus. „Ach, könnte Ich nur in jedes Herz hinabsteigen und Ströme Meiner zärtlichen Liebe in diese Herzen hineingießen!“, rief Jesus aus. Auf die Frage von Schwester Consolata, welcher Name Gottes seine Natur am besten widerspiegelt, antwortete Jesus: „Unermessliche Liebe“, „Unendliche Güte“.
Gottes Barmherzigkeit ist unendlich, doch der Mensch ist frei, nicht an die Liebe Gottes zu glauben. „Ich lasse allen die Freiheit, ich zwinge zu nichts, doch das Misstrauen Mir gegenüber verletzt Mich. Nein, Ich zwinge nicht zum Glauben an die Offenbarung Meiner Barmherzigkeit durch Wunder. Auch während Meines irdischen Lebens war die Bedingung zur Erlangung Meiner Gnaden immer der Glauben, so ist es auch in den Evangelien beschrieben. » Kannst du glauben? Für einen Glaubenden ist alles möglich“.
Die erste Antwort auf Gottes Barmherzigkeit ist also der Glaube, das Vertrauen auf die Liebe und die Macht Gottes. Gott erklärte Schwester Consolata, wie sehr Er solch eine Haltung schätzt: „Seelen, die nicht vertrauen, sind Diebe meiner Gnaden. Unermesslich ist das Wohlgefallen, das Ich an einer vertrauenden Seele habe. Wenn du Mir gefallen willst, vertraue Mir. Willst du Mir noch mehr gefallen, vertraue stärker. Wenn du mir unendlich gefallen willst, vertraue Mir unendlich.“ Jesus riet Schwester Consolata, auch in Zeiten der Prüfung, den Glauben nicht zu verlieren und sich weiterhin Gott zu weihen: „Siehst du, Consolata, der Feind wird alles tun, um das grenzenlose Vertrauen, das du zu Mir hast, ins Wanken zu bringen. Du aber vergesse niemals, dass Ich gut bin und ausschließlich gut und barmherzig sein möchte. Consolata, verstehe Mein Herz; verstehe Meine Liebe und lasse es niemals zu, selbst nicht für einen Augenblick, dass der Feind einen misstrauischen Gedanken in deine Seele legt! Halte Mich immer für gut.“
„Ich habe euch nicht für die Hölle erschaffen, sondern für den Himmel“
Jesus betonte, dass die endgültige Berufung des Menschen das ewige Leben in der Gemeinschaft mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit im Himmel ist, die Heiligkeit. „Wenn du wüsstest, wie sehr Ich mich freue, wenn Ich eine Seele heilig mache! Alle sollten heilig werden, um Mir diese Freude zu machen. Würdest du gerne ein wenig darüber wissen? Denke an die Freude, die eine Mutter empfindet, wenn sie ihren Sohn sieht, der freudestrahlend mit einem Diplom nach Hause zurückkehrt. Das Glück dieser Mutter ist unaussprechlich. Meine Freude wegen einer Seele, die Heiligkeit erlangt, übertrifft dieses schwache Bild unendlich.“
Leider will nicht jeder Mensch die Einladung Gottes zur ewigen Kommunion mit Ihm annehmen und weist Gottes Vergebung zurück. Damit verurteilt er sich selbst zur Hölle. „Niemand kann auch nur eine einzige Seele aus Meinen Händen reißen, doch die Seele kann aufgrund der ihr zuerkannten Freiheit weglaufen. Sie kann Mich verraten, Mich verleugnen und sich aus eigenem Willen dem Dämon beugen. Ach, würdet ihr, anstelle Mein Herz durch Misstrauen zu verwunden, öfter an den Himmel denken, der euch erwartet! Ich habe euch nämlich nicht für die Hölle, sondern für den Himmel erschaffen; nicht dafür, dass ihr den Dämonen Gesellschaft leistet, sondern dafür, dass ihr euch ewig an Meiner Gegenwart erfreut. Siehst du, Consolata, in die Hölle kommt nur jemand, der dorthin kommen will. (…) Einer Seele, die vorsätzlich in die Hölle kommen will, fehlt es an endgültiger Reue, und so verwirft sie stur Meine Barmherzigkeit, denn Ich versage niemals und niemandem Meine Vergebung; Ich gebe und biete allen Meine unermessliche Barmherzigkeit an, weil ich für alle Mein Blut vergossen habe, für alle! Nein, nicht die Größe der Sünden verurteilt eine Seele zur Verdammung, denn Ich verzeihe, wenn sie Reue zeigt. Aber manche bleiben stur dabei, Meine Vergebung nicht zu sehen, und wollen sich verdammen.“
Gott liegt so viel an der Rettung eines jeden Menschen, dass Er manchmal schwere Situationen auf der Erde zulässt, weil Er weiß, dass sie zur ewigen Freude führen. Im Jahr 1942, also in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, erklärte Jesus Schwester Consolata: „Wenn ich so viel Leid in der Welt zulasse, dann nur zu einem Ziel: Um Seelen für die Ewigkeit zu erlösen.“ Ein paar Jahre früher sagte Jesus: „Auch die aktuelle Armut, die auf der Welt herrscht, ist nicht das Werk Meiner Gerechtigkeit, sondern Meiner Barmherzigkeit. Wie viele Sünden weniger werden begangen, weil es an Geld mangelt! Wie viel mehr Gebet wird an den Himmel gerichtet in materieller Armut! Ach, denke nicht, dass Mich die Schmerzen der Erde nicht bewegen; doch ich liebe Seelen, Ich möchte Sie erlösen und zur Verwirklichung Meines Plans muss ich auf strenge Mittel zurückgreifen. Doch glaube, dass dies geschieht, um Meine Barmherzigkeit zu verwirklichen. Im Wohlstand vergessen die Seelen Mich und in der Armut kehren sie zu Mir zurück und werden erlöst.“
„Der Eucharistische Jesus wird der Leuchtturm sein“
Das Heranwachsen in Heiligkeit und das geistliche Leben erfordern, dass man sich täglich für Gott entscheidet und satanische Versuchungen zurückweist. Gleichzeitig lehrt uns Jesus, wo wir Unterstützung und die Kraft zum geistigen Kampf suchen sollen. Der Kapuzinerin sagte Er: „Der Leuchtturm, dessen Licht dich zum Hafen führen wird, wird der Eucharistische Jesus und die Heilige Kommunion sein. (…) Möge deine, vielmehr unsere, Heilige Kommunion jeden Tag der Ausgangspunkt zur Verwirklichung unseres Programms der Liebe sein. Ja, so soll es jeden Tag sein: Versäume nicht einen einzigen Akt der Liebe und keinen einzigen Akt der Liebe zum Nächsten zwischen den Heiligen Kommunionen. Indem du dich auf jede Heilige Kommunion vorbereitest, bereitest du dich auf die letzte Heilige Kommunion vor. Sei beruhigt.“
Auf ähnliche Weise gibt Jesus Kraft, Leiden zu ertragen: „Fürchte dich nicht – der Blick auf den gekreuzigten Jesus wird dir das Licht, neuen Mut, die Kraft alles zu ertragen und zu tragen, sowie Ausdauer bis zum Ende und Heldenmut geben. Wenn du auf Mich blickst, wie Ich am Kreuz hänge, wirst du gezwungen, Vergleiche anzustellen: Wenn Er so für meine Erlösung gelitten hat, was sollte ich dann nicht für die Erlösung meiner armen Brüder und Schwestern ertragen?“ Und weiter: „Habe keine Angst. An die Leiden, die Jesus dir gibt, knüpft Er auch die Gnade, diese zu ertragen. Wenn Er dich um ein Opfer bittet, gibt Er auch die Gnade, dieses Opfer zu bringen.“
Jesus bittet, dass jede Handlungsweise vom Geist der Liebe durchdrungen wird: „Bemühe dich, alles mit großer Liebe zu tun. Ob du arbeitest, isst, trinkst oder schläfst – tue alles mit großer, großer Liebe, weil Ich nach Liebe dürste. Im Wirken suche Ich die Liebe.“ „Liebe ist Heiligkeit; je mehr du Mich liebst, desto heiliger wirst du“, erklärt Jesus.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die an Schwester Consolata gerichtete Botschaft eine Einladung zur Annahme der göttlichen Barmherzigkeit ist. Die Antwort darauf ist kindliches Vertrauen und Liebe. „Ich sehne Mich nach Liebe, Ich möchte von Meinen Geschöpfen geliebt werden. Arme Seelen: Sie denken, dass man sich Mir nur durch ein raues Leben und Buße nähern kann. Siehst du, wie sie Mich verunstalten! Sie halten Mich für etwas Furchterregendes, dabei bin ich nur gut! Sie vergessen das Gebot, dass Ich euch gegeben habe und das das ganze Gesetz in sich birgt! Du wirst Gott von ganzem Herzen und aus ganzer Seele lieben«. Heute, so wie gestern und morgen, werde Ich meine armen Geschöpfe nur und immer um Liebe bitten. Consolata, bitte ab jetzt um das Kommen Meines Königtums der Liebe in der Welt! In deinen Brüdern natürlich und dann in jedem Geschöpf. Ich werde die Welt durch die barmherzige Liebe erlösen! Schreibe dies!“
Auswahl und Bearbeitung – Maria Zboralska
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