Über Heilung und Gottes Pläne

Ich hörte die Worte: „Bei Ihnen ist der Tumor vollständig zurückgegangen. Sie haben keine Spuren von Krebs mehr.“ Ich fragte: „Aber wie ist das möglich?“ Die Antwort war: „Ich sage das, was mir Mein Vater übermittelt hat“.

Im Alter von 26 Jahren wurde bei mir Eierstockkrebs diagnostiziert. Ich kam mit dem Verdacht auf eine einfache Zyste, an meinem linken Eierstock, auf den Operationstisch.

Ich wurde für eine Laparoskopie ins Krankenhaus aufgenommen, aber in letzter Minute entschieden sich die Ärzte für eine Laparotomie [chirurgische Öffnung der Bauchhöhle – Anm. d. Red]. Dabei entdeckten sie einen Tumor an meinem rechten Eierstock, der auf dem Ultraschall nicht sichtbar war. Beide Läsionen wurden entfernt, wobei jeweils ein Teil des Eierstocks erhalten blieb. Als ich erfuhr, dass etwas nicht in Ordnung war, war ich verzweifelt, obwohl ich die histopathologischen Ergebnisse noch nicht kannte. In diesem traurigen Moment besuchte mich ein Priester in meinem Krankenzimmer, mit dem Angebot zur Beichte und der heiligen Kommunion. Ohne zu zögern, bat ich um die Beichte. Ich war tief bewegt und bereute meine Sünden. Ich konnte vor Tränen fast nicht sprechen. Der Priester betete für meine Gesundheit, indem er mir die Hände auflegte.

Einen Monat nach der Operation, bei der ein grenzwertiger Tumor an meinem rechten Eierstock festgestellt wurde, kam ich erneut ins Krankenhaus. Mein Mann und meine Mutter waren bei mir. Es wurde mir eine Chemotherapie als einzig mögliche Behandlung vorgeschlagen, gefolgt von einer Kontrolle der Ergebnisse und weiteren Entscheidungen. Das war wohl der schwierigste Moment in meinem Leben. Meine Angehörigen waren am Boden zerstört. Aber gerade in diesem schlimmsten Moment spürte ich Gottes Gegenwart und Unterstützung sowie die große Gewissheit, dass diese Krankheit definitiv nicht zum Tod führen wird und ich gesund sein werde. In meinen Gedanken kam die tiefe Überzeugung auf, dass der Krebs nicht von Gott kam und dass ich ihm absolut keine Schuld dafür geben konnte. Auch der Psalm 34 begleitete mich ständig: „Ich will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund“. Ich teilte mir im Krankenhaus ein Zimmer mit einer positiv eingestellten Frau – Frau Marta. Sie gab mir auch Mut und Unterstützung vor meiner ersten Chemotherapie. Bei jedem meiner Krankenhausaufenthalte, wenn ich eine Chemotherapie über eine Vene erhielt und es mir am Nachmittag sehr schlecht ging, erschien plötzlich ein Priester mit dem Leib Jesu (Eucharistie). Ich empfing Ihn und er gab mir Kraft.

Nach der Chemo, als ich zu Hause war, fühlte ich mich sehr schlecht, als würde mein Körper sterben und etwas mich von innen heraus zerstören. Ich hatte schreckliche Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, ständige Übelkeit und war so schwach, dass ich nicht aufstehen und gehen konnte. Aber ich war nicht allein. Der Herr unterstützte mich durch meine Verwandten, Freunde und einer Ärztin, die mit der Infusion zu mir kam. Mein Mann litt sehr unter meiner Krankheit. Er wusch mich, fütterte mich und pflegte mich, wenn ich es nicht allein schaffte. Auch meine Mutter litt. Es war so schwer für mich, ihre Tränen zu sehen, die sie vor mir zu verbergen suchte. Ich sah aber auch, dass sie durch diese ganze Situation näher zu Gott kam.

Eines Nachts, nach meiner ersten Chemo, wachte ich auf. Ich sah kein Traumbild mehr vor meinen Augen, aber ich hatte den Eindruck, dass ich mich in der Arztpraxis befand. Ich hörte die Worte: „Bei Ihnen ist der Tumor vollständig zurückgegangen. Sie haben keine Spuren von Krebs mehr.” Ich fragte: „Aber wie ist das möglich?“ Die Antwort war: „Ich sage das, was mir Mein Vater übermittelt hat“.

In diesem Moment öffnete ich meine Augen. In diesen Worten erkannte ich Jesus, der diesen Satz oft im Johannesevangelium verwendete. Manche mögen sagen, dass dies nur meine Vorstellungskraft und ein Traum war, der aus meinem Herzenswunsch geboren wurde, aber nach diesem Ereignis hatte ich die Gewissheit, dass ich geheilt war und dass Jesus als mein bester Arzt gekommen war, um mir den Willen seines Vaters zu verkünden. Diese Worte gaben mir den Mut, die nächsten beiden Chemo-Behandlungen durchzustehen. Zusagen der Heilung und der Pläne Gottes fand ich auch in der Bibel: „Höre, Israel! Ihr zieht heute in den Kampf gegen eure Feinde. Verliert nicht den Mut! Fürchtet euch nicht, geratet nicht durcheinander und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen. Denn der HERR, euer Gott, zieht mit euch, um für euch gegen eure Feinde zu kämpfen und euch zu retten“ (5.Mose 20,3-4). Es gab auch noch viele andere Worte. Der Herr war die ganze Zeit an meiner Seite und hielt mich mit seiner Hand. Und auch wenn Zweifel, Hilflosigkeit und Angst aufkamen, hat er mich – wie er es versprochen hat – nicht verlassen oder im Stich gelassen.

Bei den folgenden Tests ging der Tumormarker so weit zurück, dass ich keine weitere Chemotherapie benötigte. Es stand jedoch eine Operation an, bei der meine Eierstöcke und meine Gebärmutter entfernt werden sollten. Die Ärzte rieten meinem Mann und mir, zu versuchen, ein Kind zu bekommen, obwohl sie uns keine großen Chancen auf eine Schwangerschaft einräumten.

Im März erlebten wir einen Schock – ich war schwanger! Mein Mann und ich hatten für Nachwuchs gebetet, aber ich hatte nicht geglaubt, dass es so schnell nach der anstrengenden Therapie passieren könnte. Ich fühlte mich während der gesamten Schwangerschaft sehr gut und das Baby entwickelte sich normal. Unser Sohn wurde im neunten Monat geboren. Meine inneren Organe wurden untersucht – die Eierstöcke waren sauber, ohne jegliche Läsionen – genau wie Jesus gesagt hatte,  gab es keine Anzeichen von Krebs.

Ich danke Gott ständig, dass er mich geheilt hat und immerwährend bei mir ist. Seit der Chemotherapie bete ich jeden Tag den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit, der mich damals stärkte und mich auch heute, durch den Herrn, bei den täglichen Mühen des Lebens stärkt. Rückblickend kann ich feststellen, dass mir die Krankheit und das Leiden mehr genützt als geschadet haben. All das hat mein Leben und meine Sicht auf die Welt verändert und vor allem meine Beziehung zu Gott gestärkt, ohne den ich mir das Leben heute nicht mehr vorstellen kann.

Patricia