Für Gott ist nichts unmöglich!

Eines Tages, als ich unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stand, schrie ich mit zerrissenem Herzen zu Gott und bat Ihn um Hilfe. Nur Er war mir geblieben, alle anderen Mittel hatten versagt.

Ich heiße Peter und bin 44 Jahre alt. Seit 21 Jahren bin ich mit Margarethe verheiratet und habe zwei Töchter: die sechzehnjährige Amelia und die fünfjährige Agathe.

Schon immer bin ich ein schwieriges Kind gewesen. Ich bereitete meinen Eltern, insbesondere meiner lieben Mutter, sehr viel Leid, Schmerz und Verdruss. Mein Vater war kein liebevoller Mensch, er sagte niemals „Ich liebe dich“ zu mir. Materiell gesehen hatte ich alles, was ich brauchte, aber ich hatte keine väterliche Liebe und kein Vorbild, wie man Kinder erziehen sollte.

Schon in der Grundschule begann ich zu schwänzen, Zigaretten zu rauchen und zu stehlen. Später wurde es so schlimm, dass ich täglich etwas klauen musste. Das war stärker als ich.

Ich hatte Probleme mit der Wirbelsäule, deshalb fuhr meine Mutter mit mir nach Gdingen – zu einem „Zauberer“. Er „heilte“, indem er verschiedene Körperbereiche berührte und drückte. Während der Sitzung war der Schmerz nicht zum Aushalten. Es kam auch ein Mann zu uns nach Hause, der mit einer Wünschelrute nach Wasseradern suchte.

Mit meinen Altersgenossen führte ich auch Geisterbeschwörungen durch.

Als ich schon verheiratet war, verstieß ich weiterhin gegen das erste Gebot, indem ich mich mit Okkultismus, Magie und Spiritismus beschäftigte. Auch war ich zweimal mit meiner Frau beim Tarot-Kartenlegen. Es besuchte uns eine Frau aus Russland, die angeblich heilen und Geister sehen konnte. Meine Frau und ich gingen noch zu einer anderen Hellseherin, die sagte, dass ich mich so schnell wie möglich scheiden lassen sollte, weil ich sonst nichts im Leben erreichen würde. Meine Ehe war total zerrüttet. Ich habe meine Frau auch ein paar Mal betrogen. Deshalb ging die Ehe in die Brüche. Ich habe vielen Menschen Leid bereitet. Es kam auch vor, dass ich einige Tage lang nicht nach Hause zurückkehrte. Meine Frau betrog mich auch. Ich war wütend auf sie und warf es ihr die ganze Zeit vor. Bei uns zu Hause war die Hölle los: Alkohol, Drogen, Flüche, und zwar von solch einer Art, dass ich entsetzt bin, wenn ich jetzt daran denke. Meine Frau und meine Tochter hatten Angst vor mir, denn, wenn ich in Rage geriet, war ich nicht mehr ich selbst, so, als ob ich zwei Gesichter hätte. Sowohl ich als auch meine Frau waren unserer Tochter gegenüber nicht wohlgesonnen. Amelia war damals elf oder zwölf Jahre alt. Ein paar Mal schlug ich sie wegen Ungehorsam. Als sie klein war, begeisterte sie sich für die Monster Puppen und Hello Kitty. Einmal spielte sie mit ihrer Cousine mit einer Voodoo-Puppe. Das Opfer dieses Spiels sollte ich sein …

In jener Zeit war ich süchtig nach Pornografie, Selbstbefriedigung, Zigaretten, Alkohol und Glücksspiel. Ich habe auch mit Drogen gedealt. Ich nahm den ganzen Tag über Drogen ein, sieben Tage die Woche, und es kam vor, dass ich nur ein paar Stunden in der Woche schlief. Die Drogen standen an erster Stelle in meinem Leben.

Nachts, wenn ich schlief, kam oft etwas Entsetzliches auf mich zu, drückte meinen Körper in mein Bett und würgte mich. Ich konnte dabei nicht einen einzigen Finger bewegen. Ich versuchte, meine Frau, die in einem anderen Zimmer war, um Hilfe zu rufen, doch ich brachte kein Wort heraus.

Ich hatte viele Autounfälle, die ich wunderbarerweise ohne gesundheitliche Schäden überstand. Ich bin mit dem Motorrad in schwindelerregender Geschwindigkeit gefahren. Viele Male hat Gott mein Leben gerettet. Obwohl ich auf alle möglichen Arten mit dem Tod spielte, lebe ich immer noch. Heute bin ich davon überzeugt, dass das beharrliche Gebet meiner Mutter und die Pompejische Novene, die sie in meinem Anliegen betete, mich am Leben erhalten haben.

Damals hatte ich keinerlei Hoffnung mehr. Ich hatte Selbstmordgedanken. Meine Eltern waren verzweifelt, weil sie sahen, was mit mir geschah. Ich war ein menschliches Wrack, physisch und psychisch; ich wog damals 60 kg bei einer Körpergröße von 183 cm.

Eines Tages, als ich unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stand, schrie ich mit zerrissenem Herzen zu Gott und bat Ihn um Hilfe. Nur Er war mir geblieben, alle anderen Mittel hatten versagt. Ich entschied, mit den Drogen aufzuhören und mich in Behandlung in einem Suchtzentrum zu begeben. Langsam begann der Prozess meiner Bekehrung. Ich machte den Entzug durch und danach begann der Heilungsprozess. Dort fing ich wirklich an, Gott zu suchen. Ich ging in eine kleine Kirche, die tagsüber offen war. Ich betete mit Glauben und hörte mir im Internet Heilungs- und Befreiungsgebete an. Ich erfuhr Frieden im Herzen und Freude, und das nicht nur in der Kirche, sondern auch im Suchtzentrum.

Ich nahm mit meiner Ehefrau Kontakt auf, von der ich damals getrennt lebte. Wir sprachen stundenlang am Telefon. Gott begann eine unglaubliche Liebe zueinander in unsere Herzen zu gießen.

In jener Zeit befreite mich Gott von der Drogensucht. Ich verlor ganz einfach die Lust darauf, und zwar augenblicklich. Die Dosis, die ich vor meinem Aufenthalt im Suchtzentrum eingenommen habe, war so groß, dass ein normaler Mensch sicherlich ein paar Minuten nach der Einnahme gestorben wäre. Aus solch einer starken Sucht kommt man nicht von alleine durch den eigenen Willen los…

Von den Drogen war ich also befreit worden, aber es blieb noch eine Sucht, die mich selbst und alles um mich herum zerstörte: Ich trank nonstop. Ich betete beharrlich um Befreiung vom Alkoholismus, denn ich wollte meine Familie retten. Ich wollte, dass meine Tochter einen nüchternen, liebevollen Vater hat. Ich weihte mich ganz Gott, ich übergab Ihm meinen freien Willen – und es kam zu einem weiteren mächtigen Wunder in meinem Leben: zur Befreiung vom Alkoholismus. Es sind fast drei Jahre vergangen und ich trinke nichts mehr und habe auch keine Lust auf Alkohol, ich bin wirklich frei. Heute weiß ich, dass Gott mir ein weiteres Mal seine große Barmherzigkeit erwiesen hat.

Ich denke, dass es keine Sucht gibt, die nicht überwunden werden kann. Man muss nur vor Gott auf die Knie fallen, Ihn um Hilfe bitten, Jesus und Maria bis zum Schluss vertrauen und den ersten Schritt wagen. Bei mir war es eine bewusste Entscheidung und ein großer Herzenswunsch, mit den Süchten zu brechen und meine Familie zu retten.

Ich wurde auch von Krankheiten befreit, wegen derer ich bis zu meinem Lebensende hätte Medikamente einnehmen müssen. Meine Leber und meine Gedärme waren vollkommen zerstört. Die Triglyceride sowie die Cholesterinwerte in meinem Körper waren tragisch erhöht. Man sagte mir, mein Herz könne jeden Augenblick aufhören zu schlagen. Von all dem wurde ich geheilt.

Pfarrer Peter Glas sagte in einem seiner Vorträge, dass jede Sucht, sei es Alkohol- oder Drogensucht, nichts anderes als Hunger nach Gott ist. Dieser Hunger ist eben diese Leere im Herzen, die man mit nichts anderem als mit der Liebe Gottes ausfüllen kann. Ein Mensch, der diese Liebe nicht erfährt, versucht, diese Leere auf materielle Weise zu füllen. Das ist jedoch nicht möglich, deswegen fangen die Menschen an zu trinken, Drogen zu nehmen, sich gegenseitig zu betrügen oder sie werden zum Workoholiker und vergessen den geliebtesten Gott und unsere wunderbare Muttergottes Maria. Wir opfern oft unser familiäres Leben, die Liebe in der Familie und die Zeit mit unseren Lieben, um sich ein Haus oder einen Wagen kaufen zu können usw. Das ist ein teuflischer Plan, um die Kinder Gottes durch den Glitter dieser Welt von Gott zu entfernen und schließlich in die ewige Verdammnis zu führen.

Im Jahr 2016 nahmen wir an Exerzitien der Gemeinschaft der Reinen Herzen für Eheleute in Polen teil. Wir fuhren mit unserer lieben Agathe dorthin, die schon damals unter dem Herzen ihrer Mutter heranwuchs. Dieses, unser zweites Kind, ist ein Wunder, das wir zusammen mit unserer Bekehrung und dem Wandel unseres Lebens bekommen haben. Während der Exerzitien legte ich eine Generalbeichte bei Pfarrer Glas ab. Nach der Lossprechung betete der Priester für mich. Ich zitterte dabei so sehr, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte …

Nach einem kurzen Gebet sagte der Priester, dass er ein Wort der Erkenntnis für mich hätte – Worte aus dem Lukasevangelium über das verlorene Schaf: „Ich sage euch: Ebenso wird im Himmelreich mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben“ (Lk 15,7).

Im Jahr 2020 opferte ich Gott jeden Mittwoch ein strenges Fasten bei Wasser auf, meistens als Sühne für meine Sünden. Ich fühlte in meinem Herzen den großen Wunsch danach, um wenigstens auf diese Art und Weise für mein sündiges Leben um Vergebung zu bitten. Ich wollte Gott noch viel mehr geben, allein aus Liebe zu Ihm, weil ich Ihm so viel zu verdanken habe. Ebenfalls im Jahr 2020 betete ich gemeinsam mit meiner Frau acht Pompejische Novenen – vier ich, vier meine Frau. Ich nahm auch mit meiner Frau an Exerzitien durch das Internet teil, die 33 Tage lang dauerten. Am Ostersonntag weihten wir uns dann beide ganz der Muttergottes.

Im August 2021 nahmen wir zum zweiten Mal an den Exerzitien der Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute teil. Das war eine sehr schöne, wunderbare Zeit, die wir mit Gott verbrachten. Während dieser Exerzitien fasste ich den Entschluss, mein ganzes Leben lang keinen Alkohol mehr anzurühren.

Heute bin ich frei von der Pornografie, der Selbstbefriedigung, der Spielsucht, dem Alkoholismus, der Nikotinsucht und den Drogen. Ich habe keine Süchte mehr. Ich bin ein lebendiger Zeuge für das Wirken Gottes. Die Verwandlung meines Lebens und unserer Ehe sind ein Beweis dafür, dass für Gott nichts unmöglich ist.

Ich möchte mich sehr bei Pfarrer Peter Glas bedanken, der bei meiner Bekehrung das Werkzeug Gottes war. Seine Vorträge während der Exerzitien führten zu meiner Bekehrung und änderten meine Sichtweise auf die geistige Welt.

Ich danke auch den Gemeinschaften der Bewegung der Reinen Herzen und der Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute sowie der ganzen Redaktion von „Bleibt in Liebe!“ für diese wundervolle Zeit mit Gott, die wir, dank ihrer Mühe und Opferbereitschaft, verbringen durften.

Peter

(bearbeitet von Aleksandra Jedrzejczak)