Der Tod ist der wichtigste Augenblick im irdischen Leben eines jeden Menschen, denn da entscheidet sich für die ganze Ewigkeit seine Erlösung oder seine Verdammnis. Diese endgültige Entscheidung hängt davon ab, ob der jeweilige Mensch während seines ganzen irdischen Lebens das Gute oder das Böse gewählt hat.
Wir lesen in der Heiligen Schrift: „Denn wer auf sein eigenes Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten“ (Ga 6,8). Gott vergibt alle Sünden, doch der Mensch ist frei und kann seine Barmherzigkeit annehmen oder ablehnen. „In Todsünde sterben“, lesen wir im Katechismus der Katholischen Kirche, „ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man »Hölle«“ (KKK 1033).
Die größte Strafe für die Sünden sind ihre Folgen. Die Früchte der Sünde sind ein Vorgeschmack auf die Wirklichkeit der Hölle. Wenn man sich nicht bekehrt und sich dem Geschenk der göttlichen Barmherzigkeit verschließt, betritt man den Weg, der zur ewigen Verdammnis führt. All jene, die in solchen Sünden verharren wie „Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid, maßloses Trinken und Essen und Ähnliches mehr (…), (werden) das Reich Gottes nicht erben“ (Ga 5,19-21); „Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder (…) werden das Reich Gottes erben“ (1 Kor 6,9-10).
Wenn der Mensch in der Sünde verharrt, dann verwirft er das Leben und die Liebe und wählt den Tod und die Selbstzerstörung. Er wird zu einem Sklaven der Sünde. Dies ist besonders heute sichtbar, wo Menschen, die von der neomarxistischen Gender-Ideologie und LGBT versklavt sind, Christus und sein Wertesystem hassen und mit außerordentlichem Eifer andere, insbesondere aber Kinder und Jugendliche, demoralisieren. Weil sie durch die Sünde versklavt sind, nennen sie das Böse gut und tun alles, damit andere ebenso denken und handeln. Wenn man Gott aus dem Leben des Menschen entfernt, dann gebiert das immer eine besondere Art des Verharrens in der Lüge, die darin besteht das Böse als gut zu betrachten. Und so stellt man beispielsweise die Tötung ungeborener Kinder als ein Recht der Frau auf freie Entscheidung dar, die Euthanasie wiederum als Ausdruck der Barmherzigkeit etc. Das Verharren in der Lüge und ein Leben, so, als ob es Gott nicht gäbe, ist eine besondere Art der Erfahrung der Gegenwart der Hölle, schon während des irdischen Lebens.
Man muss bedenken, dass Gott die Freiheit seiner Schöpfung vollkommen respektiert, auch dann, wenn sie sich dafür entscheidet, seine Liebe endgültig abzulehnen. So ist also die Hölle keine unvorhersehbare oder ungerechte Strafe. Indem er die Sünde wählt, betritt der Mensch eigenverantwortlich den Weg, der zur Hölle führt. Die Hölle existiert, weil die Sünde existiert. Die Wahrheit über die Hölle erinnert uns daran, dass, wenn wir die Sünde als gut ansehen, wenn wir die göttliche Barmherzigkeit verachten, die Sünde uns in die Wirklichkeit der ewigen Verdammnis führt.
Die ewige Hölle ist die Frucht und Krönung des gesamten irdischen Lebens eines Menschen, der sich freiwillig in die Sklaverei des Bösen begeben hat.
Der heilige Chrysostomus erläutert: „Warum werden wir nicht alle erlöst? Darum nicht, weil es nicht alle wollen. Die Gnade, die umsonst ist, erlöst nur jene, die sich nach der Erlösung sehnen, und jene, die diese Erlösung nicht wollen, erlöst sie nicht.“
Im Katechismus der Katholischen Kirche lesen wir: „Die Aussagen der Heiligen Schrift und die Lehren der Kirche über die Hölle sind eine Mahnung an den Menschen, seine Freiheit im Blick auf sein ewiges Schicksal verantwortungsvoll zu gebrauchen. Sie sind zugleich ein eindringlicher Aufruf zur Bekehrung: »Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn« (Mt 7,13-14)“ (KKK 1036).
Der heilige Papst Leo der Große schreibt: „Das Glück, Gott zu schauen wurde zurecht den Menschen mit einem reinen Herzen verheißen. Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, können nicht auf den Glanz des wahren Lichts schauen. Das, was für die hellen Seelen Glück bedeuten wird, wird für die Verunreinigten eine Strafe sein. Wir müssen also unsere Augen von der Finsternis irdischer Nichtigkeiten abwenden, sie von jeglichem Schmutz der Sünde reinigen, damit unser erleuchteter Blick sich an dem unvergleichlichen Anblick Gottes erfreuen kann.“
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