Marysia wuchs wunderbar heran und entwickelte sich bis zum vierten Grundschuljahr prächtig. Dann begann sie sich unwohl zu fühlen. Sie hatte Bauchschmerzen und ständig leichtes Fieber. Sie verlor den Appetit, ihre Kraft und wurde immer apathischer. Wir waren mit unserer Tochter bei mehreren Ärzten, aber ihr Zustand besserte sich nicht.
Unsere Ehe ist auf besondere Weise mit der Barmherzigkeit Gottes verbunden. Vor 23 Jahren haben wir in der Pfarrei Göttliche Barmherzigkeit in Poznań (Polen) das Sakrament der Ehe empfangen. Wir haben eine Tochter, Marysia, deren Geburt für uns ein echtes Wunder und ein großes Geschenk Gottes war.
Die Krankheit
Marysias Leben war von Anfang an gefährdet. Bei einer Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft erfuhren wir vom Arzt, dass jederzeit eine Fehlgeburt eintreten könnte. Wir beteten inbrünstig um Gottes Schutz für unser Kind und baten auch andere um ihr Gebet, darunter den kontemplativen Orden der Unbeschuhten Karmeliterinnen in Borne Sulinowo. Das kleine Mädchen wurde im Oktober, in der Woche der Göttlichen Barmherzigkeit, gesund geboren.
Marysia wuchs wunderbar heran und entwickelte sich bis zum vierten Grundschuljahr prächtig. Dann begann sie sich unwohl zu fühlen. Sie hatte Bauchschmerzen und ständig leichtes Fieber. Sie verlor den Appetit, ihre Kraft und wurde immer apathischer. Wir waren mit unserer Tochter bei mehreren Ärzten, aber ihr Zustand besserte sich nicht.
Schließlich wurde Marysia stationär in die Abteilung für pädiatrische Gastroenterologie und Stoffwechselkrankheiten eingewiesen. Aber auch dort konnte man die Krankheit nicht richtig diagnostizieren und keine angemessene Behandlung durchzuführen. Währenddessen ließen wir in einem privaten Krankenhaus eine Reihe von Untersuchungen durchführen. Die Ergebnisse zeigten eine Entzündung der Magen-, Darm- und Zwölffingerdarmschleimhaut, die durch ein virulentes zoonotisches Bakterium (wechselseitig zwischen Menschen und Tieren übertragbar. Anm. d. Übers.) verursacht wurde.
Nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt wurde Marysia unbehandelt nach Hause entlassen. Sie fühlte sich immer noch unwohl, aß nicht und verbrachte ihre Tage im Bett. Einen Monat später wurde sie erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Daraufhin bestellten wir neun Messen, um das Licht des Heiligen Geistes für die Ärzte und den Schutz der Gottesmutter für unsere Familie zu erbitten, sowie eine Eucharistiefeier am Grab des Heiligen Johannes Paul II. für die Heilung unserer Tochter. Jeden Tag gingen wir in die Krankenhauskapelle und beteten den Rosenkranz der göttlichen Barmherzigkeit, oft zusammen mit den Eltern anderer kranker Kinder. Wir flehten den Heiligen Geist um Hilfe an….
Wir nahmen Kontakt zu einer anerkannten Spezialistin für zoonotische und tropische Krankheiten auf. Dank ihrer Vorschläge wurde endlich das optimale Medikament für die Behandlung unserer Tochter eingesetzt. Wäre dies nicht geschehen, wäre das Kind von einer Sepsis bedroht gewesen, die oft zum Tod führt. Die Krankheit hatte jedoch bereits erhebliche Schäden im Körper angerichtet. Als Folge der Komplikationen hatte Marysia eine geschädigte Darmschleimhaut, eitrige Infiltrate und geschädigte Darmzotten. Sie war abgemagert und ausgezehrt. Außerdem drohte ihr ein Muskelschwund, da sie ständig lag.
Übergabe an Jesus und Maria
Auf Initiative der ihr nahestehenden Personen, kam, am Tag nach der Rückkehr Marysias von ihrem zweiten Krankenhausaufenthalt, eine Kopie des Bildes der Muttergottes von Pompeji, aus der Pfarrei „Verkündigung des Herrn“, Edwardowo/Poznań, in unser Haus. Dieses Bild wurde von einem Gemeindemitglied als Votivgabe für die Seligsprechung von Johannes Paul II. gestiftet. Denjenigen, die davor beten, werden besondere Gnaden gewährt.
Dies war ein sehr bedeutsames Zeichen für uns, und an diesem Tag trafen wir die Entscheidung, die pompejanische Novene für die Heilung unserer Tochter zu beginnen. Denn der Zustand unseres Kindes verschlechterte sich weiter. Marysia wollte nichts mehr essen, weil sie wegen der Nahrungsaufnahmestörungen starke Magenschmerzen hatte. Die Bakterien griffen auch ihre Gelenke an. Unsere Tochter nahm sehr viele Medikamenten ein – Antibiotika, Infusionen, und sie wurde über eine Sonde ernährt.
Wir waren erschöpft, weil wir mitansehen mussten, wie Marysia litt, und wir konnten ihr nicht helfen. Verzweifelt gingen wir zur Anbetungskapelle in unserer Pfarrkirche – dem Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes. Vor dem Antlitz Jesu, der im Allerheiligsten Sakrament verborgen ist, flehten wir in der Stille unseres Herzens, dass er unser Kind heilen möge und uns helfe, dieses Leiden zu ertragen.
Jesus gibt mehrere Zeichen
Gleich am nächsten Tag erhielten wir einen Anruf von einer uns unbekannten Frau, die uns vorschlug, mit Marysia zu ihr nach Chojnice zu kommen. Sie erzählte uns, dass sie am Tag zuvor, während der Anbetung, den Impuls verspürt hatte, dem kranken Mädchen zu helfen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Gläubige handelte, die mit unseren Freunden in Verbindung steht und Menschen mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen hilft. Wir fassten den Entschluss, dorthin zu fahren. Wir vertrauten unsere Reise Maria an, da wir befürchteten, dass unsere Tochter, die sich in einem so schlechten Gesundheitszustand befand, auf dem Weg sehr leiden würde. An diesem Tag wurde in der Liturgie der Kirche aus dem Markusevangelium gelesen: „Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen. […] Dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.“ (Mk 5,41-43). Wir glaubten, dass diese Worte an uns gerichtet waren, dass Jesus unser Kind heilen wollte.
Fasten und ständiges Gebet
Die Dame, zu der wir kamen, schlug vor, so bald wie möglich eine Gruppe von Menschen zu organisieren, die an einem Fasten mit Brot und Wasser, einem Fasten des Verzichts, an der täglichen Eucharistie und an der Anbetung teilnehmen wollten. Wir haben sofort damit begonnen. Diejenigen, die an diesem besonderen Fasten teilnahmen (es dauerte 40 Tage, wobei an jedem Wochentag eine andere Person fastete), verpflichteten sich zusätzlich, täglich den Rosenkranz zu beten.
Wir setzten das Gebet der pompejanischen Novene fort, der sich noch mehrere Personen aus unserer Familie anschlossen. Es fanden auch nächtliche Anbetungen für die Heilung von Marysia statt und es wurden etwa 50 Messen gefeiert. Wir wurden in unseren Gebeten von Freunden, Familien, kontemplativen Orden, einschließlich der Gemeinschaft der Dienerinnen der Göttlichen Barmherzigkeit aus Rybno, und völlig Fremden unterstützt. Die Zahl der Betenden wuchs ständig. Wir baten um die Fürsprache der Heiligen: Pater Charbel, Pater Pio, Schwester Faustina. Es war ein wahrer Gebetssturm!
Die heilende Kraft der Eucharistie
Nicht weit von unserer Unterkunft in Chojnice gab es eine Kirche. Wir hatten im Vorfeld viel über eucharistische Wunder gelesen. Wir hatten Vertrauen, dass Marysia wieder gesund werden würde, wenn sie jeden Tag Jesus in ihr Herz aufnehmen würde. Jeden Tag brachten wir sie in die Kirche, damit sie die Heilige Kommunion empfangen konnte. Es war eine enorme Anstrengung für unsere Tochter, die nur schwer in Worte zu fassen ist – jeder Schritt war mit immensen Schmerzen verbunden. Innerhalb kurzer Zeit begann Marysia zu unserer großen Freude, kleine Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen, und als wir nach Poznań zurückkehrten, bereitete sie sich bereits selbst einfache Mahlzeiten zu und ging mit uns spazieren. Nach sechs Monaten hatte sie sich vollständig erholt. Jesus hat unser Kind geheilt! Wir danken ihm und seiner Mutter, die zu ihrem Sohn gebetet hat.
Die Dauer von Marysias Krankheit war für unsere Familie eine Glaubensprüfung. Wir lernten, diese schwierige Erfahrung Gott anzuvertrauen und darauf zu vertrauen, dass er uns aus dieser Situation herausführen würde. Das Leiden des Kindes und unseres, verbunden mit vertrauensvollem und beharrlichem Gebet, wurde zu einer Quelle der Gnade, die uns stärkte und verband. Gebet und Fasten haben große Kraft! Wir danken allen, die beharrlich für unsere Tochter gebetet, die Eucharistie für ihre Anliegen empfingen, gefastet und sie besucht haben. Sie selbst hat in ihrem jungen Alter bewusst ihr Leiden für die Anliegen anderer kranker Kinder aufgeopfert.
Heute erfreut sich Marysia des Lebens und studiert. Sie besucht die Treffen der „Poznanie Jezusa – Młodych“ (Gemeinschaft „Jesus kennenlernen“ – für Jugendliche. Anm. d. Übersetz.), ist Mitglied der „Bewegung der Reinen Herzen“ und nimmt an Einkehrtagen teil.
Mit diesem Zeugnis möchten wir euch ermutigen, mehr Glauben und Vertrauen zu haben, denn Wunder und Heilungen geschehen tatsächlich! Das braucht nur Zeit und Beharrlichkeit. Glaubt an die Macht Gottes, vertieft eure Beziehung zu Jesus im Gebet und nehmt ihn so oft wie möglich in euer Herz auf! Er wird euch von allen Krankheiten und Wunden der Seele und des Körpers heilen!
Magda und Robert
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