Das dramatische Ringen zwischen Gut und Böse

Der hl. Johannes Paul II. machte uns bewusst, „dass wir einer ungeheuren und dramatischen Auseinandersetzung zwischen Bösem und Gutem, Tod und Leben, der »Kultur des Todes« und der »Kultur des Lebens« gegenüberstehen.

Wir stehen diesem Konflikt nicht nur »gegenüber«, sondern befinden uns notgedrungen »mitten- drin«: Wir sind alle durch die unausweichliche Verantwortlichkeit in die bedingungslose Entscheidung für das Leben involviert und daran beteiligt“
(Evangelium vitae, 28).

Jede Gesellschaft, in der der Glaube an Gott fehlt und der moralische Niedergang vorherrscht, bewegt sich in Richtung der Selbstzerstörung. Die teuflische Propaganda in den Massenmedien fokussiert sich auf die Ablehnung der christlichen Grundsätze des Familienlebens und auf die Förderung von unverantwortlichem Sex, ehelicher Untreue, Empfängnisverhütung, Abtreibung und einer Abneigung gegen die Fortpflanzung und die Gründung einer großen Familie. „Und wenn im Verlauf der Jahrhunderte in irgendeinem Volk“, warnte Fjodor Dostojewski, „sein geistiges Ideal ins Wanken gerät, dann fällt auch das Volk mitsamt seinen bürgerlichen Grundsätzen und Idealen (…). Wenn eines Tages der Mensch den Versuch unternimmt, wo auch immer dies sein sollte, sein Leben auf dem Atheismus aufzubauen, dann schaffen wir etwas so Widerliches, Blindes und Unmenschliches, dass dieses ganze Gebäude unter der Last der menschlichen Verwünschungen auseinanderbricht.“

Nur jene Eheleute, die den Egoismus ablehnen, die beten, die Sakramente der Beichte und Eucharistie empfangen und im Glauben an Gott leben, indem sie ihr ganzes Leben seinem Willen unterordnen, können die Entscheidung treffen, ein drittes, viertes oder fünftes Kind auf die Welt zu bringen. Sie sehen es als das größte Geschenk Gottes an. Da werden auch die Jahre der Opfer und Mühen bei der Kindererziehung zu einer unschätzbaren Zeit des Heranreifens in der gegenseitigen Liebe, zur Entdeckung der Freude und der Fülle des Lebens, das seine Quelle in Gott hat.

Der Kern des Dramas, das derzeit viele Eheleute und Familien durchleben, hat seinen Ursprung in einer Krise des lebendigen Glaubens an Gott, in der Vernachlässigung des Gebets, dem Niedergang der christlichen Moral und der Sitten, also einem Leben in der schrecklichen Sklaverei der Sünde und der Abhängigkeit von den Mächten des Bösen. Im Bewusstsein der vielfältigen Übel, in die die „Kultur des Todes“ viele Katholiken gestürzt hat, bitten wir Gott um Vergebung für alle Verbrechen, die an ungeborenen Kindern begangen wurden, für Frauen, die ihre Schwangerschaft abgebrochen haben und sich weigern, sich vertrauensvoll und demütig der Barmherzigkeit Gottes zu öffnen, die alle Sünden tilgt. Bitten wir Gott um Vergebung für die Haltung der Abgeordneten, die weiterhin für das Recht auf Tötung ungeborener Kinder und die Legalisierung von Pornografie kämpfen. Ihr Gewissen, das „das Böse gut nennt“ und „das Gute böse nennt“, befindet sich „auf dem Weg besorgniserregender Entartung und finsterster moralischer Blindheit“ (EV, 24). Flehen wir Gott an um Vergebung für die schwere Schuld der Anwendung von Verhütungsmitteln und das egoistische Sich-Verschließen der Eheleute für das Geschenk des neuen Lebens.

Das Geschenk des Lebens ist die größte Gnade Gottes

Dem hl. Johannes Paul II., der nicht zufällig als Papst der Familien bezeichnet wird, war das Schicksal der Eheleute und Familien nicht gleichgültig. Der Heilige Vater ermutigte Frauen und Männer dazu, großherzig den göttlichen Plan zu verwirklichen. Mit besonderer Sorge schaute er auf die kleinsten Familienmitglieder – die ungeborenen Kinder. Er erinnerte an ihre große Würde und rief dazu auf, die Herzen für sie zu öffnen. Er sagte: „Jedes Kind, das auf die Welt kommt, ist eine »Epiphanie« Gottes, ist ein Geschenk des Lebens, der Hoffnung und der Liebe.“ Und er fügte hinzu: „Ich bete für die ungeborenen und die geborenen Kinder in allen Ländern der Welt: Möge jedes von ihnen angenommen und von Liebe umgeben sein“ (Rom, 11. Januar 1998). Während seiner Wallfahrt nach Polen appellierte der Heilige Vater: „Man muss die Einstellung zum empfangenen Kind ändern. Auch wenn es unerwartet erschienen ist, so ist es doch niemals ein Eindringling oder Aggressor. Es ist eine menschliche Person. Es hat also das Recht darauf, dass sich die Eltern ihm vorbehaltlos schenken, auch wenn dies ein großes Opfer für sie ist. Die Welt würde sich in einen Albtraum verwandeln, wenn Eheleute, die finanzielle Nöte haben, in ihrem empfangenen Kind nur eine Last und Bedrohung ihrer Stabilität sehen würden. Ebenso verhält es sich, wenn gut situierte Eheleute im Kind einen unnötigen und kostspieligen Lebenszusatz sehen. Das würde bedeuten, dass die Liebe im menschlichen Leben nicht mehr zählt“ (Kielce, 3. Juni 1991).

Der hl. Johannes Paul II. vermittelte die fundamentale Wahrheit über den Beginn des menschlichen Lebens. In der Enzyklika Evangelium vitae schrieb er: „In Wirklichkeit beginnt in dem Augenblick, wo das Ei befruchtet wird, ein Leben, das nicht das des Vaters oder der Mutter, sondern eines neuen menschlichen Geschöpfes ist, das sich eigenständig entwickelt. Es wird nie menschlich werden, wenn es das nicht von dem Augenblick an gewesen ist. Für die Augenfälligkeit dieser alten Einsicht liefert die moderne genetische Forschung wertvolle Bestätigungen. Sie hat gezeigt, dass vom ersten Augenblick an das Programm für das, was dieses Lebewesen sein wird, festgelegt ist: eine Person, diese individuelle Person, mit ihren bekannten, schon genau festgelegten Wesensmerkmalen. Bereits mit der Befruchtung hat das Abenteuer eines Menschenlebens begonnen, von dessen großen Fähigkeiten jede einzelne Zeit braucht, um sich zu organisieren und funktionsbereit zu sein“ (EV, 60).

Jedes Leben wird den Eltern anvertraut. Der Papst erinnerte die Mütter und Väter an ihre Mission: „Gott hat euch, Eltern, eine besondere Berufung anvertraut. Um das menschliche Leben auf der Erde zu erhalten, hat Er die Familie ins Leben gerufen. Ihr seid die ersten Wächter und Beschützer des ungeborenen, aber bereits empfangenen Lebens. Empfangt das Geschenk des Lebens als die größte Gnade Gottes, als seinen Segen für die Familie, das Land und die Kirche. Ich wende mich an alle Väter und Mütter meines Heimatlandes und der ganzen Welt, an alle Menschen ohne Ausnahme: Jeder Mensch, der im Schoß der Mutter empfangen wurde, hat ein Recht auf Leben! Das menschliche Leben ist heilig. Niemand, in was für einer Situation auch immer er sich befinden möge, kann sich das Recht anmaßen, unmittelbar ein unschuldiges menschliches Wesen zu vernichten. Gott selbst ist der Herr des menschlichen Lebens, das nach seinem Bild erschaffen und gestaltet wurde (vgl. Genesis 1,26-28). Das menschliche Leben ist also seinem Charakter nach heilig und unantastbar. In ihm spiegelt sich die Unantastbarkeit des Schöpfers selbst wider. Gott beschützt das Leben durch ein entschiedenes Verbot, das am Berg Sinai erging: »Du sollst nicht töten« (Exodus 20,13)“ (łowicz, 14. Juni 1999).

Die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute

Die Zügelung der Begierden des Fleisches, die Abtötung von „Ausschweifung, Unreinheit, Begierde, bösem Verlangen“ (Kolosser 3,5), die Reifung der Liebe und die Reinheit des Herzens können nur erreicht werden, wenn man sich Christus vollkommen weiht. Christi Liebe ist die wirksamste Arznei und Therapie für alle Abhängigkeiten und Wunden, die durch den Satan und die Sünde verursacht wurden.

Damit Jesus uns durch seine Liebe heilen kann, muss man es Ihm erlauben. Deshalb muss man täglich den Rosenkranz beten, in der Heiligen Schrift lesen und, falls möglich, an der hl. Eucharistie teilnehmen und Jesus, der im Heiligsten Sakrament anwesend ist, anbeten. Man muss sich auch sofort von jeder schweren Sünde durch das Bußsakrament erheben, um immer im Zustand der heilig machenden Gnade zu leben und regelmäßig, d.h. jeden Monat, zur Beichte gehen.

Jesus lädt die Eheleute in die Gemeinschaft der Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute ein. Er möchte die Eheleute von allen Abhängigkeiten befreien, ihnen wieder reine Herzen schenken, alle Wunden heilen und sie in gegenseitiger Liebe vereinen.
Wer kann in die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute eintreten? Jeder, der Jesus sein Herz zur Heilung überlassen möchte und von Ihm lernen will, was es bedeutet, mit einer reinen Liebe zu lieben. Wie sehen die Bedingungen aus? Es muss die aufrichtige Bereitschaft zur Erfüllung aller Verpflichtungen, die im Weihegebet der BDRHE enthalten sind, vorhanden sein. Was muss man tun, um in die BDRHE einzutreten? Man muss zunächst zur Beichte gehen, Jesus in der hl. Kommunion empfangen und sich Ihm anvertrauen, indem man das Weihegebet der BDRHE betet.

Liebe Eheleute! Führt Gottes Harmonie in Euer eheliches Leben ein. Legt Euch einen Tagesplan zurecht, in dem es feste Zeiten für das Gebet, die Arbeit und die Erholung gibt. Lasst Euch niemals entmutigen. Wenn Ihr sündigt, dann geht sofort zur Beichte und fangt mit Jesus neu an. Betet täglich gemeinsam den Rosenkranz.

Alles, was von Wert ist, erlangt man durch harte Arbeit, Mühe und Selbstverleugnung. Vergesst nicht, dass die Lektüre von „Liebt einander!“ ein wichtiges Element der Formation der BDRHE ist.

Informiert unsere Redaktion über Euren Eintritt in die BDRHE, damit wir Euch in das Buch der Reinen Herzen eintragen können.

Ich segne Euch von ganzem Herzen für die freudige Mühe eines Lebens aus dem Glauben heraus.