Ein dramatischer Kampf

Jesus macht uns bewusst: „Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen“ (Eph 6,12).

Der dramatische Kampf zwischen Gut und Böse findet im Herzen eines jeden Menschen statt. Die Mächte des Bösen wollen so viele Menschen wie möglich mit dem Angebot eines Lebens ohne Gott und gegen seine Gebote infizieren. Dieses verlockende Angebot besagt, dass der Mensch alleine darüber entscheiden sollte, was gut und was schlecht ist, denn nur dann wird er frei und glücklich sein. Satan redet den Menschen ein, dass eben die Ablehnung Gottes und die Sünde ihnen Glück bringen werden. Jesus hingegen warnt: „Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde“ (Joh 8,34); „ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor“ (Jak 1,15); Jesus entlarvt Satan und sagt über ihn: „Er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Joh 8,44).

Jede bewusst und freiwillig begangene Sünde ist eine geistige Katastrophe, das größte Unglück, das den Menschen treffen kann; sie ist eine freiwillige Hingabe an die schreckliche Knechtschaft des Teufels. „Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören“ (1 Joh 3,8).

Gott wurde wahrer Mensch, „um die Werke des Teufels zu zerstören“ – also um das Wirken der bösen Mächte zu entlarven und den endgültigen Sieg über Satan, die Sünde und den Tod herbeizuführen. Derjenige, der sich durch lebendigen Glauben, das Gebet und die Sakramente mit Jesus vereint und Ihn als seinen einzigen Herrn und Erlöser annimmt, der nimmt auch an seinem Sieg teil. Böse Geister sind machtlos angesichts von Menschen, die mit Jesus vereint sind und im Zustand der heilig machenden Gnade leben. Und doch hören die bösen Geister nicht auf, sie in Versuchung zu führen.

Der Bereich der Sexualität

Die Sphäre der Sexualität ist ein besonderes Ziel für die Aggression und den Hass des Teufels, denn sie ist der Ort der einzigartigen Zusammenarbeit Gottes mit dem Menschen im Wunder der Erschaffung neuer menschlicher Wesen und der Erfahrung der Gegenwart Gottes in der liebenden Vereinigung der Ehegatten. Es war Satan, der sich die Pornografie, die Verhütungsmittel, die Abtreibung, homosexuelle Beziehungen sowie alle anderen Sünden der Unreinheit „ausgedacht hat“, um im Menschen das zu zerstören und zu verunstalten, was am wertvollsten ist: die Einheit mit Gott, die Freiheit, das Leben und die Liebe. Menschen, die moralische Grundsätze abgelehnt haben, betrachten Sex als Unterhaltung und Konsumvergnügen. Ein solches Verhalten führt zu einer Abhängigkeit, die schwieriger zu behandeln ist als Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit. Die allgegenwärtige, aufdringliche Anpreisung von Sex in den Massenmedien ist das Werk eines mächtigen Pornogeschäfts, das mit dem Verkauf von Pornografie und Verhütungsmitteln sowie mit dem Betrieb von Abtreibungskliniken oder Begleitagenturen Milliarden von Dollar verdient. Die Fachleute des Pornogeschäfts nutzen die menschliche Schwäche, Leichtgläubigkeit und Dummheit aus. Das ganze Geschäft wäre längst dem Untergang geweiht, wenn die Menschen beginnen würden, gemäß dem Dekalog sowie der christlichen Moral zu leben. Aus diesem Grund wird die katholische Kirche so intensiv von den Massenmedien angegriffen und die Lehre Christi diskreditiert und verspottet.

Kein Wunder, dass junge Menschen, die sich die Worte Jesu: „Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen“ (Mt 5,8) zu Herzen genommen haben, oft dem Spott und der Verhöhnung ausgesetzt sind. Die Entscheidung für ein Leben in Reinheit des Herzens erfordert Selbstverleugnung und Mut. Ein Leben in Reinheit bedeutet, so zu denken, zu wählen und zu handeln, wie Jesus es wünscht. Nur in der Vereinigung mit Jesus und Maria im Gebet und in den Sakramenten der Buße und der Eucharistie ist die Reinheit des Herzens möglich.

Die Sexualität ist ein großes Geschenk Gottes, das man mit Dankbarkeit akzeptieren und dabei lernen sollte, den Sexualtrieb zu beherrschen. Dank des Ehesakramentes ist Gott bei der intimsten Einheit der Eheleute anwesend. Dagegen zerstört jede bewusste und freiwillige Provokation der sexuellen Lust außerhalb der sakramentalen ehelichen Vereinigung die Liebe, vertieft die Selbstsucht und bringt in die Knechtschaft unreiner Geister.

Das Feuer der Versuchungen

Die Reinheit des Herzens ist eine Gabe, die Gott jedem gibt, der darum mit Glauben bittet. Wenn du aber um die Gnade der Reinheit bittest, dann denke nicht, dass du vor sexuellen Versuchungen verschont bleibst. Gott wird dir nicht die Gabe deiner Geschlechtlichkeit nehmen; Er möchte nur, dass du dir die Mühe machst, diese Geschlechtlichkeit dem Gesetz der Liebe unterzuordnen. Du musst nur alles vermeiden, was den Anschein von Pornografie hat, sowie alle außerehelichen Liebkosungen und sexuellen Handlungen.

Jeder, der für die Liebe heranreift, muss durch das Feuer der Versuchungen gehen. Deshalb ist es unrealistisch, sich ein Leben ohne Versuchungen zu wünschen. Versuchungen sind ein fester Bestandteil unseres Lebens auf der Erde und ein Zeichen dafür, dass in uns die Auswirkungen der Erbsünde und das Wirken unreiner Geister vorhanden sind. Ohne Jesus sind wir hilflos und nicht in der Lage, uns den Versuchungen entgegenzustellen. Wenn wir uns von Ihm abwenden, werden wir zugrunde gehen. Die Überwindung der Versuchung ist dagegen ein großer Akt des Lobes für Gott und führt zu einem geistlichen Wachstum in Glaube und Liebe. „Wahrlich, niemand sollte sich als Diener Gottes betrachten, bevor er nicht durch Versuchungen und Bedrängnisse gegangen ist. Die überwundene Versuchung wird so zu einem Ring, mit dem der Herr die Seele seines Dieners mit sich selbst vermählt“ (hl. Franziskus).

Menschen, die nach sexuellen Empfindungen süchtig sind, erleben Zustände des zwanghaften Drangs, in dieser Sache zu handeln. Was soll man dann tun? Zunächst muss man vor Gott bekennen, dass man machtlos ist und dass man nur mit seiner Hilfe Befreiung erleben kann. Das wirksamste Heilmittel ist die Hingabe an Jesus durch die tägliche Eucharistiefeier sowie die Stunde der Anbetung des Heiligsten Sakramentes. Verharre in der Gegenwart dessen, der die einzige Liebe ist, nach der du dich sehnst und die alle Wunden der Seele heilt. Wenn du beharrlich bist und dich nicht entmutigst, wirst du sicherlich dank Christus geheilt und wirst den Sieg davontragen. Die Phasen der Befreiung von der Sexsucht sind in den 12 Schritten der Anonymen Alkoholiker zusammengefasst. Experten sagen, dass es etwa drei Monate dauert, bis der Druck der Gewohnheit nachlässt und überwunden ist. Sei also guter Dinge und lass dich nicht entmutigen.

Bemühe dich trotz aller Schwierigkeiten täglich darum, mutig in der Reinheit des Herzens zu leben. Wenn du der Versuchung nachgibst und fällst, lass dich nicht entmutigen, sondern geh sofort zur Beichte. Jesus ist immer da, um dich aufzurichten und zu heilen.

Wir müssen uns selbst etwas abverlangen

Immer mehr junge Menschen lehnen die Lügen des Pornogeschäfts ab, denn sie sind davon überzeugt, dass nur Jesus die ganze Wahrheit über die Liebe und die Sexualität sagt. Der einzig hundertprozentig sichere Schutz vor der Versklavung durch die bösen Mächte ist die Liebe Christi. Jesus gibt jedem von uns die volle Waffenrüstung Gottes, „damit ihr am Tag des Unheils widerstehen, alles vollbringen und standhalten könnt“ (Eph 6,13). Diese Rüstung ist seine Liebe, die wir im täglichen Gebet sowie in den Sakramenten der Buße und der Eucharistie empfangen sollten. Der Dämon der Unreinheit fürchtet sich lediglich vor Fasten und Gebet. Jesus lädt uns dazu ein, beharrlich an der Gestaltung unseres Charakters zu arbeiten. Das ist die schwierigste Aufgabe und gleichzeitig die notwendigste Aufgabe, die wir unser ganzes Leben lang umsetzen sollten. Seinen Charakter zu formen, bedeutet, mit Jesus zusammenzuarbeiten, um sich selbst zu erziehen. Jesus – als der beste Erzieher – sagt uns, dass wir auf dem Weg zum Ziel der Vereinigung mit ihm in Liebe jeden Tag auf selbstsüchtige Vergnügungen verzichten sollen: „Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. Darum laufe ich wie einer, der nicht ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust wie einer, der nicht in die Luft schlägt; vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen verkünde und selbst verworfen werde“ (1 Kor 9,25-27).

Auf dem Weg, zur Liebe zu reifen, brauchen wir alle Ausdauer und tägliches, ständiges Training, um egoistische Begierden zu überwinden. Wir müssen uns selbst etwas abverlangen. Wir müssen deshalb jeden Tag einen Plan aufstellen, in dem es feste Zeiten für das Gebet, die Arbeit und die Erholung gibt, unabhängig von wechselnden Stimmungen, Entmutigungen und verschiedene Gefühlszuständen. Man muss sich selbst verleugnen und Christus nachfolgen, indem man immer an seine Worte denkt: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mk 8,34)

Die Unterordnung der Sinne und Gefühle unter die Vernunft, die sich an den Grundsätzen des Glaubens orientiert, wird nur mit Hilfe der Gnade Gottes möglich. Unsere grundsätzliche Pflicht ist es, diese Gnade täglich anzunehmen und mit ihr mitzuwirken. Dazu ist es notwendig, täglich beharrlich zu beten. Der hl. Johannes Paul II. ermutigt uns nachdrücklich, jeden Tag zu beten und rät: „Unser Gespräch mit dem Vater muss von absoluter Ehrlichkeit und völliger Offenheit geprägt sein. Das Gebet muss sich auf alles erstrecken, was unser Leben ausmacht. Es darf nicht nur ein Zusatz oder eine Nebensache sein. Alles muss ins Spiel kommen. Auch die Dinge, die uns belasten, für die wir uns schämen und die uns von Gott entfernen. Das vor allem. Das Gebet ist immer die erste und wichtigste Zerstörung der Barriere, die das Böse, die Sünde, zwischen Gott und uns errichtet“ (14. März 1979).

Die Bewegung der Reinen Herzen

Jesus lädt alle dazu ein, Ihm unsere Herzen zur Heilung und Verwandlung in der Gemeinschaft der Reinen Herzen zu übergeben. Wer kann in die BDRH eintreten? Jeder, der Jesus sein Herz zur Heilung aufopfern möchte und von Ihm lernen will, mit einer reinen Liebe zu lieben. Wie sehen die Bedingungen aus? Eine aufrichtige Bereitschaft zur Erfüllung aller Verpflichtungen, die im Weihegebet der BDRH enthalten sind, insbesondere die Verpflichtung zum täglichen Gebet, zur Eucharistiefeier, zur Lektüre der Heiligen Schrift,

die Verpflichtung, sich im Sakrament der Buße sofort von jeder schweren Sünde zu erheben und systematisch an sich zu arbeiten, indem man einen Tagesplan aufstellt und konsequent einhält, der regelmäßige Zeiten für Gebet, Arbeit und Erholung vorsieht. Wann und wie kann man der Bewegung der Reinen Herzen beitreten? Jederzeit! Gehe zunächst zur Beichte und wenn du Jesus in der hl. Kommunion empfangen hast, dann weihe dich Ihm, indem du das Weihegebet der BDRH betest.

Informiere unsere Redaktion über deinen Eintritt in die BDRH, damit wir dich in das Buch der Reinen Herzen eintragen können. Denke daran, das Weihegebet der BDRH täglich zu beten und regelmäßig „Bleibt in Liebe“ zu lesen, denn diese Zeitschrift ist die Formationsschrift unserer Bewegung. Bedenke, dass die Mächte des Bösen nicht nachlassen werden und alles tun werden, um dich zu entmutigen, dich zu versklaven und dir alle Hoffnung zu rauben. Fürchte dich nicht, denn im Kampf um die Freiheit und Reinheit des Herzens ist Jesus mit seiner allmächtigen Liebe an deiner Seite. Indem du der BDRH beitrittst, erlaubst du Jesus, dich durchs Leben zu führen, dich aus jeder Niederlage durch das Beichtsakrament emporzuheben und alle Wunden deines Herzens beim Gebet und bei der Eucharistie zu heilen. Du musst nur immer auf Jesus vertrauen und bedenken, dass ich alles vermag „durch den, der mich stärkt“ (Phil 4,13).

Deshalb muss man diszipliniert sein und darf sich nicht von Entmutigung und Faulheit leiten lassen. Unser Heranreifen für Liebe und die Bildung eines starken Willens kommen nur dann zustande, wenn wir uns dem heilenden Wirken der Liebe Christi hingeben. Dies wird erreicht durch eine echte Selbstdisziplin rund um die Uhr bei der Arbeit, beim Studium und in der Freizeit, indem man sich Zeit für die tägliche Messe, die Anbetung des Allerheiligsten Sakraments, das Rosenkranzgebet, den Barmherzigkeitsrosenkranz und die regelmäßige Beichte nimmt.

Seid mitverantwortlich für die Evangelisierung eures Umfelds, eures Vaterlandes und der ganzen Welt mithilfe von „Bleibt in Liebe“. Sendet eure Zeugnisse an unsere Redaktion! Teilt den Schatz des Glaubens sowie die Erfahrung von Gottes Wirken in eurem Leben mit anderen!

Möge Jesus Christus euch mit Liebe und Frieden erfüllen! Wir segnen euch von ganzem Herzen und versichern euch unserer täglichen Gebete in all euren Anliegen.