Die Familie ist der erste und wichtigste Weg der Kirche. In der Familie entwickelt sich der Glaube, in ihr kommt es zum Wunder der Geburt des Menschen – in der Familie ist die Heilige Familie besonders gegenwärtig.
Gott als der Schöpfer der Welt zeichnet sich durch eine Weisheit aus, die die ganze Schöpfung übersteigt. Alles, was Gott am Anfang der Welt schuf, war gut – auch der Mensch, den er nach seinem Abbild ins Leben gerufen hat. „Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist“ (Gen 2,18). So rief Gott die Frau ins Leben, damit sie den Mann während seiner irdischen Pilgerschaft begleite. Dann befahl Er ihnen: „Seid fruchtbar und mehrt euch“ (Gen1,28). Nur wenige sind sich der Wichtigkeit dieser Worte bewusst, die de facto ein erstes göttliches Gebot darstellen, das den Menschen noch lange vor dem Dekalog gegeben worden ist. Wenn wir annehmen, dass Gott das klügste aller Wesen ist, dann müssen wir logischerweise konsequent annehmen, dass sein Plan, der sich auf den Menschen bezieht, der intelligenteste ist, den es geben konnte.
Nach Gottes Vorstellung ist die Ehe – verstanden als eine Verbindung ausschließlich zwischen Mann und Frau – heilig und unauflösbar. Das bedeutet, dass die Ehe ein Sakrament ist und eine geistig-leibliche Verbindung zwischen Mann und Frau bis zum Tod. Diese Einheit sollte sich auf drei Ebenen entwickeln: der geistigen, der psychischen und der leiblichen. Es ist nicht schwer, eine körperliche Verbindung aufzubauen. Der Aufbau einer vollständigen psychischen Verbindung ist manchmal problematisch aufgrund der Charakterunterschiede und der unterschiedlichen psychischen Beschaffenheit der beiden Geschlechter. Umso wichtiger ist da die Sorge um den Aufbau und die Pflege der geistigen Verbindung. Die Einheit der Personen entwickelt sich am besten, wenn die Eheleute in ihre Beziehung Jesus einladen. Nur Er ist die einzige Quelle der gegenseitigen Heiligung der Eheleute. Nur Er befähigt sie, sich mit der reinsten Liebe zu beschenken. Wenn die Eheleute nicht in der heiligmachenden Gnade leben (also in einer schweren Sünde verharren, indem sie beispielsweise Empfängnisverhütung anwenden), dann lösen sie sich von der einzigen Quelle der Liebe – von Gott. Leider betrifft dies viele Eheleute, dies führt nicht nur zu einer Degradierung des geistigen Lebens, sondern hat oft auch Einfluss auf die Verfassung der ganzen Familie. Dies geschieht, weil die Eltern das erste Vorbild ihrer Kinder sind. Die Ablehnung Gottes und seiner Gebote bewirkt, dass der Mensch sich dem bösen Geist, den Versuchungen und den Begierden dieser Welt ausliefert. Dann ist er nicht mehr fähig zu einer selbstlosen Liebe – zu so einer Liebe, wie sie der Apostel Paulus beschrieb: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig (…), sie trägt das Böse nicht nach (…). Sie erträgt alles (…)“ (1 Kor 13,4-7).
Gott beschenkt die Familien mit seinem Segen und reichen Gnaden. Die Familie ist der Ort des Wirkens Gottes, und dort erfüllt sich auch sein Wille. Deshalb tut der Satan alles, um die Familien zu zerschlagen. Eine der größten Bedrohungen für die modernen Familien ist die allgemeine Zustimmung zu Scheidungen sowie die Förderung der Unzucht und Unreinheit. Eine falsch verstandene Freiheit und eine „Scheidungsmentalität“ bewirken, dass manche Paare sich schon am Traualtar ein solches „Hintertürchen“ offenhalten, weil sie annehmen, dass die Beziehung möglicherweise nicht klappen könnte. Solch eine Ehe ist nicht gültig geschlossen, da die Worte des Ehegelübdes nicht ehrlich ausgesprochen wurden. Sie enthalten in diesem Fall nämlich weder Liebe, noch Treue, noch eheliche Aufrichtigkeit …
Die Ehe auf einen Fels bauen
Jesus hat durch Pater Dolindo wertvolle Ratschläge für Eheleute gegeben: „Wenn ihr wie ein Herz und eine Seele leben wollt, dann trefft euch immer an Meinem eucharistischen Tisch, trefft euch zu Hause zum Rosenkranzbeten.“ Jesus spricht davon, das Haus auf einen Felsen zu bauen, also auf Ihn selbst. „Jene, die heiraten, werden zwei in einem Fleisch sein, aber wenn sie nicht zwei in einem Geist sind, sind sie in Wirklichkeit getrennt. Der Leib ohne Seele verfault, und zwei, die nur körperlich vereint sind, werden füreinander zur Qual.“ Deshalb ist gerade das gemeinsame Gebet der beiden Eheleute und ihre gegenseitige Vervollkommnung im Geist auf dem Weg zur Heiligkeit so wichtig. So verhielten sich in ihrem frommen Leben die Patrone der Eheleute – die heiligen Zélie und Ludwig Martin. Diese heiligen Eheleute erfüllten auf vollkommene Weise ihre Berufung: Ludwig – als Ehemann und Vater, Zélie – als Ehefrau und Mutter. Zélie und Ludwig wussten, dass die einzige Quelle ihrer Liebe Christus ist, der im Ehesakrament anwesend ist. Deshalb nahmen sie täglich an der Eucharistiefeier teil. Vier ihrer Töchter traten in den Karmel ein – die jüngste von ihnen, die hl. Therese vom Kinde Jesu, wurde nach ihrem Tod heiliggesprochen und zur Kirchenlehrerin erhoben.
Unser Leben hier auf Erden hat Einfluss auf unser ewiges Leben, deshalb ist es so wichtig, dass Eheleute gemäß den Plänen Gottes leben und nicht der Versuchung zur Empfängnisverhütung, Untreue oder Scheidung nachgeben, sondern ihre Beziehung zu Gott vertiefen, gemeinsam beten, die gemeinsame Kommunion aufbauen und in der Heiligkeit wachsen.
Jan Gaspars
Die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute
Eheleute sollen sich gegenseitig mit einer Liebe beschenken, deren einzige Quelle Christus ist. Sie werden nur dann in ihren Herzen Liebe haben, wenn sie im Zustand der heilig machenden Gnade leben, wenn sie Zeit für das tägliche Gebet finden, wenn sie regelmäßig beichten und Jesus in der Eucharistie empfangen. Jesus möchte gemeinsam mit seiner Mutter Maria und dem hl. Josef die Eheleute dazu befähigen, eine reine, selbstlose und gegenseitige Liebe zu erleben. Deshalb möchte Er die menschlichen Herzen heilen und sie vom Egoismus und vielen anderen Sünden befreien. Dazu lädt Jesus alle Eheleute in die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute ein.
Wie und wann kann man dieser Gemeinschaft beitreten? Jederzeit! Zunächst muss man zur Beichte gehen, Jesus in der hl. Kommunion empfangen und sich Ihm ganz weihen, indem man das Weihegebet der BDRHE betet.
Wir bitten Euch, informiert unsere Redaktion über Euren Eintritt in die BDRHE, damit wir Euch in das Buch der Reinen Herzen eintragen können. Betet das Weihegebet der BDRHE täglich; denkt an die darin enthaltenen Verpflichtungen und setzt sie in Eurem Leben um. Und wenn Versuchungen auf Euch zukommen, dann wendet Euch sofort an Jesus und Maria mit der brennenden Bitte um Hilfe. Vergesst nicht: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung auch einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt“ (1 Kor 10,13).
Arbeitet täglich systematisch an der Gestaltung Eures Charakters. Ordnet Euren Tagesplan so, dass es darin feste Zeiten für das Gebet, die Arbeit und die Erholung gibt. Das Gebet sollte die wichtigste Tätigkeit des Tages sein. Nur der hat Liebe im Herzen, der betet und der Jesus in der Eucharistie empfängt und anbetet. Wenn Ihr den im Weihegebet der BDRHE enthaltenen Verpflichtungen die Treue haltet, dann erfüllt Ihr den Willen Gottes und stimmt zu, dass Ihr durch die Macht Christi Euren Egoismus und Eure schlechten Gewohnheiten überwindet, und Ihr lernt, mit einem reinen Herzen zu lieben.
Denkt daran, dass „Liebt einander!“ die Formationsschrift der BDRHE ist. Lest regelmäßig darin und verwendet dieses Magazin zur Evangelisierung Eures Umfelds. Sendet Eure Zeugnisse an unsere Redaktion. Für die tägliche Mühe eines Lebens aus dem Glauben und der Gestaltung Eures Charakters segne ich Euch von Herzen.
Pater M. Piotrowski SChr
und das Redaktionsteam
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