Wie soll man beten?

Wie_soll_man_beten

„Verbringe weniger Zeit vor dem Computer und mehr in Meiner Gegenwart. Ich warte auf dich. Ich vermisse dich.
Ich möchte dir alle Zeichen der Freundschaft geben, die Mein Herz ausschließlich für dich bestimmt hat, aber du musst zu Mir kommen“

Die Sehnsucht des Herrn

Das Geheimnis der Sehnsucht Gottes nach menschlicher Liebe ist eines der Hauptthemen der Botschaften, die Jesus an einen irischen Mönch gerichtet hat, und die in dem Buch In sinu Jesu. Kiedy serce mówi do serca (dt. In sinu Jesu. Wenn das Herz zum Herzen spricht) veröffentlicht worden sind. Betrachten wir die Stellen, wo Jesus uns lehrt, wie man beten soll.
Das Gebet ist ein Gespräch. Seine Frucht ist eine intime Beziehung zu Gott. Es ist Jesus, der diese Intimität mit jedem von uns aufbauen möchte. Von allen Wesen und erschaffenen Dingen ist es der Mensch allein, der in vollkommener Freiheit dazu fähig ist, auf die unendliche Liebe, mit der er von Gott geliebt wird, mit Liebe zu antworten. Nur der Mensch ist dieses „Du“, nach dem Gott sich sehnt, und das Er zur Teilnahme an der vollkommenen Liebe und Einheit zwischen Vater und Sohn im Heiligen Geist einlädt.

„Erlaube, dass Ich in dir bete“

Während des Gebets vereinigt der Heilige Geist die Seele mit Christus und lässt es zu, dass sie zusammen mit Ihm vor dem Antlitz des Vaters steht. In der Botschaft vom 28. März 2008 versichert Jesus: „Der Heilige Geist vereint deine Seele mit Meiner, dein Herz mit Meinem Herzen, und zwar auf solche Weise, dass wenn du betest, dein Gebet zu Meinem Gebet wird, das sich wie duftender Weihrauch zum Vater erhebt.“ Jesus bittet: „Gib Mir dein Herz als ein Weihrauchgefäß, mit dem ich Mein Gebet an den Vater in Weihrauch hüllen kann. (…) Erlaube, dass Ich in dir bete“ (3. Juli 2008).

Was bedeutet es ganz praktisch, Jesus in uns beten zu lassen? Eine Antwort finden wir in einem Auszug aus der Botschaft vom 28. März 2008: „Lege allen Unfrieden und Sorgen beiseite und erlaube dem Heiligen Geist, auf sanfte Weise deine Gebete mit dem Gebet zu vereinen, das sich aus Meinem Eucharistischen Herzen zum Vater erhebt.“ „Ich selbst werde dir sagen, wie du beten sollst. Ich offenbare dir, worum du Mich bitten sollst. Ich schenke dir die Gnaden, nach denen du dich gesehnt hast, weil Ich den Wunsch danach in dein Herz gelegt habe, und um die du auf Meine Eingebung hin gebetet hast. Das meinte mein Apostel, als er schrieb, dass »der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe kommt, wenn wir nicht wissen, wie wir beten sollen«. Der Geist durchdringt das Herz Meines Vaters und kennt alle Sehnsüchte Meines Allerheiligsten Herzens, die Ich dir gegenüber habe. Wenn du betest, musst du dir keine Sorgen darum machen, was du sagen sollst oder um was du bitten sollst. Es reicht, demütig in Meiner Gegenwart zu verharren und so zu beten, wie es dir der Heilige Geist eingibt. Solch ein Gebet ist immer schön. Solch ein Gebet bringt immer Früchte, weil es nicht aus dir allein hervorgeht, sondern aus Mir, und nicht aus dem kommt, was du möchtest, sondern aus dem, was Ich dir geben möchte“ (3. Juli 2008).

Der Schlüssel zur Schatzkammer

Eines der Geheimnisse guten Gebets ist das Vertrauen. Jesus versichert mehrfach, dass eine solche Haltung die Tür zur Schatzkammer seines Herzens öffnet. Vielleicht ist gerade deswegen das Gebet das Hauptziel der Angriffe des Satans, der auf verschiedene Weise und um jeden Preis versucht, uns zunächst zu entmutigen und dann vielerlei Zweifel in uns zu erwecken, so beispielsweise den Zweifel, ob Gott uns wirklich hört. Derweil versichert Jesus: „Ich höre deinen Gebeten mit mehr Achtsamkeit zu, als du in sie hineinlegst. Vertraue Mir. Glaube an Meine zärtliche und treue Liebe zu dir. Ich bin dein Freund und habe dich dazu erwählt, dass du ein Freund Meines Eucharistischen Herzens wirst. Weshalb sollte Ich also deine Gebete nicht erhören (…)?“ (13. Dezember 2009). Jesus möchte, dass wir mit kindlichem Vertrauen zu Ihm kommen: „Sprich vertrauensvoll zu Mir, ohne Angst, dass du beurteilt oder falsch verstanden wirst. Ich kenne deine geheimsten Gedanken und kenne die Fragen, mit denen du zu Mir kommst, sehr wohl (…). Ich kenne sie, doch Ich möchte, dass du sie ausdrückst, weil Ich dich zu Meinem Freund erwählt habe, und weil Ich will, dass du in der Liebe verharrst, nah an Meinem Herzen. (…) Bleibe beständig im Dialog mit Mir“ (27. August 2011).

Jesus möchte auch, dass wir Ihm während unseres Gebets alle Kämpfe unseres Herzens übergeben: „Komm zu Mir mit deinen Fragen, mit deinen Problemen und Ängsten, und Ich werde mich darum kümmern; für Mich ist die Finsternis nicht dunkel, und die Nacht wird hell wie der Tag. Es gibt keine Situation und auch kein noch so großes Leiden, das Ich nicht in eine leichte Last verwandeln könnte, und Ich kann auch – wenn dies Mein Wille ist – diese Last ganz von denen nehmen, die unter ihr zermalmt werden“ (7. September 2011).

Die beste Lösung

Wie sehr eine Seele vertraut, zeigt sich unter anderem in der Art, wie sie auf Gottes Antwort auf ihre Gebete reagiert. Jesus zeigt uns, wie unsere Seele sich stets verhalten sollte: „Vertraue, dass Meine Antwort auf deine Gebete immer die beste von allen möglichen Lösungen enthält, und vergiss nie, Mir zu danken, schon da, wo du erst bittest, denn keines deiner Gebete bleibt ohne Antwort“ (13. Dezember 2009).

„Komme nicht mit fertigen Lösungen zu Mir; komm zu Mir mit deinen Problemen und lasse Mich sie lösen. (…) Bete mit Vertrauen, und nicht mit dem insgeheimen Wunsch, von Mir das zu erzwingen, was du dir vorgenommen hast. (…) Wie unglücklich sind jene, die mit eigenen Lösungen zu Mir kommen, anstatt Mir ihre Probleme, Bedürfnisse und Bitten zu bringen. (…) Manche Seelen binden sich so sehr an das, was Ich ihnen ihrer Meinung nach als Antwort auf ihre Gebete geben sollte, dass sie nicht erkennen, wenn Ich sie mit dem beschenke, was das Beste für sie ist, und was Mir und dem Vater Ehre bringt. Das kommt, weil sie nicht unter dem Einfluss des Heiligen Geistes bitten. Sie beten aus der Tiefe ihrer eigenen Finsternis, ihrer Verblendung und ihrer eigenen beschränkten Sichtweise der Dinge. Sie stellen dem Grenzen, was Ich für sie tun kann, und benutzen ihre Gebete, um Meine liebende Allmacht zu kontrollieren. Wenn du um etwas bittest, dann verlasse dich dabei vollständig auf Meine Weisheit, Meine Liebe und Meinen vollkommenen Willen. Bete auf diese Weise, und du wirst Wunder sehen, die alles übersteigen, was du dir vorstellen kannst“ (7. September 2011).

Die Zeit Gottes

Es kommt vor, dass wir nicht sofort und nicht unmittelbar Gottes Antwort auf unsere Gebete erhalten. In solchen Situationen sollten wir an die folgenden Worte denken: „Wenn Ich zögere, dir eine Antwort zu geben, dann vertraue, dass Ich sie dir durch Menschen, die dich umgeben, offenbaren werde, oder durch Menschen, mit denen du in Kontakt bist, oder durch Ereignisse, verschiedene Umstände und kaum sichtbare Zeichen Meiner Vorsehung, durch die Ich kleine Seelen Meiner Liebe versichere“ (27. August 2011).

Die Notiz vom 25. Mai 2010 zeigt, dass Jesus uns auch dazu einlädt, mutig Versuchungen und Entmutigungen zu überwinden und die Logik der Kommunion der geistlichen Güter im „ewigen Jetzt“ Gottes zu entdecken: „Du irrst nicht, wenn du auf Meine barmherzige Güte vertraust, denn Ich bin gegenüber Meinen Freunden treu und kann ihnen alles geben, was Ich verspreche. Ich bitte dich nur, lass dich nicht entmutigen, während du auf Mich wartest. Deine menschlichen Kalkulationen, die die Dinge und den Verlauf der Zeit betreffen, decken sich nicht mit Meiner Wahrnehmung aller Zeiten und Jahrhunderte im ewigen »Jetzt«. Deine Gebete bleiben nicht fruchtlos in den kommenden Jahrhunderten, und die Gebete vieler, die an Mich in den vergangenen Jahrhunderten gerichtet worden ist, kommen jetzt dir zugute. Meine Hände und Mein Herz sind offen für dein Rufen.“

Das Fürbittgebet

Im Buch In sinu Jesu finden wir auch Stellen, in denen Jesus lehrt, wie wir für andere beten sollen: „Wenn du für jemanden betest, dann tu es mit grenzenlosem Vertrauen in Meine Liebe zu dieser Seele“ (7. September 2011). „Beginne damit, dass du dich ganz mit Meinem vollkommenen Willen, was diese Seele angeht, und den Plänen Meines Herzens ihr gegenüber vereinst. Möge dein Gebet dahingehend sein, dass du dich in Übereinstimmung mit Mir befindest, damit wir gemeinsam für die Seelen und zur größeren Ehre Meines Vaters arbeiten können“ (23. Juni 2009).

„Wenn du für einen Kranken betest, dann reicht es, wenn du zu Mir sagst: »Herr, derjenige, den Du liebst, ist krank«. Den ganzen Rest überlasse Meinem liebenden Herzen. Wenn du um seine Heilung bittest, dann tue es mit solch einem Vertrauen, dass dein Glaube bereit ist, Meine Antwort in jedweder Form anzunehmen. (…) Werde jeglichen Wunsch danach los, erwartete Resultate deiner Fürbitte zu sehen. Lass zu, dass Ich dein Gebet annehme und mit Meiner unendlichen Weisheit und Liebe darauf antworte, gemäß Meinem vollkommenen Willen, was diese Person, die du vor Mein Eucharistisches Antlitz bringst, angeht“ (7. September 2011).

Ein liebevoller Dialog

Das Gebet ist eine Zeit, die man von Angesicht zu Angesicht mit Dem verbringt, der uns als Erster geliebt hat, und der nicht gezögert hat, für die Beziehung zu uns den höchsten Preis zu zahlen: den Tod am Kreuz. Jesus bittet: „Lass Mich zu deinem Herzen sprechen. (…) Ich möchte deinem Herzen die Geheimnisse Meines Herzen offenbaren. Sollte es nicht genauso zwischen zwei Freunden aussehen?“ (1. Mai 2008). „Das Ziel eines jeden Wortes, das Ich zu dir sage, ist deine Vereinigung mit Mir (…). Freunde und Verliebte sprechen miteinander, um auszudrücken, was sie auf dem Herzen haben. Wenn dies gesagt worden ist, verharren sie in der Vereinigung, in der Stille, die der vollkommenste Ausdruck ihrer Liebe ist.

So viele Seelen fürchten die Stille, in die Ich sie führen würde, wenn sie es Mir erlauben würden. Die Angst bewirkt, dass sie sich hinter einem Schwall von Worten und Gedanken verstecken, während es Mein Wunsch ist, Mich mit ihnen durch den Glauben, die Hoffnung und besonders die Liebe unmittelbar zu vereinigen. Die Liebe ist das Bindemittel Meiner Vereinigung mit dir und mit jeder Seele, die Ich dazu auserwählt habe, damit sie durch das Geschenk Meiner göttlichen Freundschaft lebt. (…) Die Stille ist der reinste Ausdruck Meiner Liebe zu dir und deiner Liebe zu Mir. Ich werde dich schrittweise in diese Stille der vereinenden Liebe einführen. Ich höre nicht auf, mit dir zu sprechen, weil sowohl du als auch andere Seelen Meine Worte brauchen, und Ich lehre dich, den hl. Johannes nachzuahmen, Meinen geliebten Schüler, der den Kopf an Mein Allerheiligstes Herz lehnte – einen Kopf voller Gedanken, Sorgen, Befürchtungen und Worte, damit auch du lernst, dich so anzulehnen. Du wirst lernen, den Frieden und vollkommenes Glück zu finden, indem du einzig auf den ewigen Rhythmus Meines Herzens hörst, das aus Liebe zu dir schlägt (…). Nicht die Länge dieser Augenblicke zählt, sondern die Intensität der Göttlichen Liebe, die sie ausfüllt“ (21. März 2009).

Zerstreuungen

Weder unsere Sündhaftigkeit, noch unsere Schwäche, noch unsere Zerstreuungen können uns von der Liebe Gottes trennen (vgl. Römer 8,35-39).
„Du denkst, dass deine Unfähigkeit, ohne Zerstreutheit zu beten, ein Hindernis für Meine Gnade sei. Wenn es so wäre, hätte Ich nicht die ungeheure Anzahl jener Menschen heiligen können, die Meine Kirche zu Heiligen erklärt hat“ (12. Juli 2009).
„Wenn Zerstreuungen unfreiwillig auftauchen, dann stellen sie kein Hindernis für Mein Wirken in der Seele dar. Meine Gnade durchdringt sie, um das Herz der Seele zu bewegen, das still und bereit ist, Meine heilende und heiligende Berührung zu empfangen. Komm zu Mir mit der lebendigen Absicht, dich Mir zu übergeben, und das genügt. Bringe Mir deine Sehnsüchte, deinen guten Willen und deine echte Reue über alle deine Sünden, vor allem aber ein grenzenloses Vertrauen in Meine barmherzige Liebe. Komm, um das zu empfangen, was Ich dir geben möchte. Wenn du es in Schlichtheit und Dankbarkeit des

Herzens annimmst, dann verherrlichst du Meine Barmherzigkeit.

Ich bin kein Tyrann des Gebets. Ich bitte dich nicht um etwas Beschwerliches oder Unerreichbares. Ich bitte dich, dass du Mir die Gesellschaft eines geliebten Freundes und die Aufmerksamkeit deines Herzens aufopferst. Ich möchte, dass du in Meiner Gegenwart verharrst (…). Wenn du betest und müde oder zerstreut bist, dann ist Mir dies nicht weniger lieb, als wenn du in Freude und andächtig betest. Deine subjektive Gesinnung hält das Wirken Meiner Gnade in deiner Seele nicht auf. Habe also Vertrauen, dass Ich Dinge tue, die du selber nicht für dich tun kannst, und lass Mich im Geheimen durch den Heiligen Geist in dir wirken, auf eine Art und Weise, die nur der Blick Meines Vaters bemerkt (12. Juli 2009).

Eine besondere Einladung

„Wenn Ich dich lehre, wie du beten sollst (…), dann nur deshalb, weil Ich möchte, dass du es oft tust, damit du mutig bittest und große Dinge von Meiner allmächtigen Liebe empfängst. Wenn du richtig betest– also so, wie Ich dich gelehrt habe –, dann kannst du mutig und vertrauensvoll bitten, weil Ich mit dir bin und dich nicht verlasse, und Mein Segen wird auf allem ruhen, was du mit einem reinen Herzen zu Meiner Ehre und zur Ehre Meines Vaters tust“ (7. September 2011).

„Bete auf diese Weise und lass Mich Meine Gnaden in allen Augenblicken und in allen Umständen deines Lebens ausgießen. (…) Ich bitte dich nur darum, Mich in dir, um dich herum und durch dich wirken zu lassen, so wie Ich es möchte. Wenn alle Seelen es Mir erlauben würden, so in ihnen zu wirken, wie Ich es möchte, dann würde die Kirche einen Frühling der Heiligkeit erfahren, was Ich brennend für sie ersehne. Solche Seelen bereiten durch ihre vollkommene Hingabe an Meine Vorsehung den Anfang

Meines Königreiches des Friedens und der Heiligkeit auf Erden“ (8. Januar 2010).
„Liebe Mich und zeige Mir deine Liebe durch die Aufopferung deiner Zeit. Sei wie eine Kerze, die nur deswegen existiert, um in Meiner Gegenwart zu verbrennen. Es reicht, dass du hier bist und Mir die Flamme deiner Liebe schenkst“ (7. April 2016).

Ein Gebet in allen Umständen des Lebens

Mein Jesus, nur so, wie Du möchtest, wann Du möchtest und auf die Weise, wie Du möchtest. Dir, der Du alles mit Macht und Süße tust, und der Du die Erde mit Deiner mannigfachen Gnade erfüllt hast, sei Lob und Dank.
Amen.