Die Geburt Gottes ist eine Tatsache

Im Gegensatz zu anderen Religionen ist das Christentum keine Ideologie, kein System von moralischen Regeln oder kultischen Vorschriften. Das Christentum ist die lebendige Person Jesus Christus, des wahren Gottes, der ein wahrer Mensch wurde, um alle Menschen zu retten.

Das Christentum beruht auf Fakten. Eines der wichtig­sten geschichtlichen Ereignisse ist die Tatsache der Inkarnation.
Der wahre Gott wird ein wahrer Mensch. „Für uns Menschen und zu
unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden“, bekennen wir im Glaubensbekenntnis. Der Sohn Gottes, die zweite Person der Dreifaltigkeit, wird Mensch, um uns zu retten und alle unsere Sünden hinwegzunehmen (vgl. 1 Joh 3,5), „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ (Joh 3,16). Im Katechismus der Katholischen Kirche (460) lesen wir: „»Das Wort ist Fleisch geworden, um uns Anteil an der göttlichen Natur zu geben« (2 Petr 1,4): »Dazu ist das Wort Gottes Mensch geworden und der Sohn Gottes zum Menschensohn, damit der Mensch das Wort in sich aufnehme und, an Kindesstatt angenommen, zum Sohn Gottes
werde« (hl. Irenäus). »Das Wort Gottes wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden« (hl. Athanasius).“ 

Indem er wahrhaftig Mensch wird, nimmt der liebende Gott die Sünden und Leiden aller Menschen auf sich, um im Geheimnis seines Leidens, seines Todes und seiner Auferstehung alle Sünden wegzunehmen, Satan zu besiegen und Leiden und Tod zum Weg des Heils zu machen. 

Es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Aspekt von Weihnachten: „Der Sohn Gottes hat sich durch seine Menschwerdung mit jedem Menschen verbunden“ (CIC 22) und ist für alle Menschen der einzige Weg zur Fülle des Glücks, zum Heil geworden. Christus ist es zu verdanken, dass jeder Mensch unendlich viel Würde und Wert besitzt. Der Wert eines Menschen wird nicht durch sein Alter, seinen Intelligenzquotienten oder seine soziale Stellung bestimmt, sondern durch sein Menschsein, das heilig ist, weil Christus mit ihm verbunden ist. Ein Mensch, der gerade im Mutterleib gezeugt wurde, hat die gleiche Würde und das gleiche Recht auf Leben wie ein Erwachsener, ein junger Mensch und ein alter Mensch, ein geistig Behinderter und ein Nobelpreisträger.

Durch seine Menschwerdung, seinen Tod und seine Auferstehung hat der Sohn Gottes die „Werke des Teufels“ (1 Joh 3,8) zerstört und die dämonische Lüge entlarvt, dass man glücklich sein kann, indem man so lebt, als gäbe es Gott nicht, dass man ein unendliches Glücksverlangen befriedigen kann, indem man Gott und seine Gebote ablehnt. In Jesus Christus spricht Gott zum Menschen und sucht ihn wie ein Hirte ein verlorenes Schaf (vgl. Lk 15,1-7). Er tut dies aus dem Bedürfnis seines väterlichen Herzens heraus, denn der Mensch ist sein besonderes Eigentum, und deshalb möchte er ihn mit der Fülle seines göttlichen Lebens und seiner Liebe beschenken. Gott sucht den Menschen und will ihn aus der Knechtschaft der Sünde befreien, in der er sich durch den Vater der Lüge befindet (vgl. Gen 3,13).

Der menschgewordene Gott – Jesus Christus – kommt in „sein Eigentum“, und so viele weigern sich, Ihn aufzunehmen (vgl. Joh 1,11). Wie in Bethlehem sprechen auch heute viele mit Gleichgültigkeit oder Hass zu Maria und Jesus: Da ist kein Platz, ich kann niemand aufnehmen. Wenn jemand die Tötung von Menschen durch Abtreibung, die In-vitro-Methode und auch das Zusammenleben vor der Ehe, eheliche Untreue, Empfängnisverhütung, Pornografie und die LGBT-Ideologie akzeptiert dann lehnt er Jesus und seine Lehren ab, lehnt die Liebe und das ewige Leben ab und folgt einem Weg, der in die ewige Verdammnis führt. 

„Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben. Wir können aber Gott nicht lieben, wenn wir uns gegen ihn, gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen: »Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hass, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt« (1 Joh 3,14-15). Unser Herr macht uns darauf aufmerksam, dass wir von ihm getrennt werden, wenn wir es unterlassen, uns der schweren Nöte der Armen und Geringen, die seine Brüder und Schwestern sind, anzunehmen. In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man »Hölle«“ (KKK 1033).

Die größte Bedrohung

Die Muttergottes hat bei ihrer Erscheinung in Fatima gesagt, dass der Verlust des Glaubens an Christus die größte Tragödie des Menschen und ganzer Völker ist, eine größere Bedrohung als der Atomkrieg und verschiedene Katastrophen. Wir sind Zeugen des moralischen Verfalls ganzer Gesellschaften, der sich in der Missachtung des Lebens, im Massenmord an den Ungeborenen, in der Euthanasie, in der sexuellen Promiskuität, in der Empfängnisverhütung, in der Geißel der Scheidungen, in der Drogensucht, in der Verbreitung der LGBT-Ideologie äußert. Auf diese Weise bewegen sich die Menschen auf die Selbstvernichtung zu. Die Ablehnung von Gott führt letztlich zur Selbstzerstörung des Menschen. Als die Muttergottes Schwester Lucia erschien, wiederholte sie dreimal zu ihr: „Wir nähern uns der Endzeit“. Jesus sagte zur heiligen Schwester Faustina: „Bevor die Zeit der Gerechtigkeit kommt, schenke Ich der Menschheit eine Zeit der Barmherzigkeit“. Wie lange werden die Menschen noch unempfindlich und gleichgültig gegenüber den Warnungen und Bitten Jesu und seiner Mutter bleiben? 

Liebe Leserinnen und Leser! Die Gottesmutter bittet jede und jeden von Euch, sich an der Arbeit zur Rettung Europas und der Welt zu beteiligen. Wir wissen, dass nur die Liebe Jesu Christi den ganzen Schrecken des Bösen, der auf Europa und auf der ganzen Menschheit lastet, überwinden kann. Christus braucht jedoch unsere Zustimmung, damit Er in uns und durch uns wirken kann, um die größten Sünder mit seiner Liebe zu erreichen. Jesus ruft uns zur Umkehr und zur Vertiefung unseres Glaubens auf. Umzukehren bedeutet, an die unendliche Barmherzigkeit Gottes zu glauben und sie anzunehmen. Gott, der Herr, möchte uns von der Knechtschaft unserer Sünden befreien und uns durch das Gebet, die Sakramente und ein Leben nach den Grundsätzen des Evangeliums zur Liebe befähigen. 

Damit dies geschehen kann, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

1. Nach jeder schweren Sünde muss man sofort zu Christus gehen, der im Sakrament der Buße alle Sünden vergibt und die Reinheit des Herzens wiederherstellt. Es ist unbedingt notwendig, mit Pornografie, sexueller Promiskuität, Alkoholismus, Drogensucht, Nikotinsucht, Fresssucht, dem Ansehen von demoralisierenden Webseiten, Zeitungen und Büchern zu brechen.

2. Wer das Gebet vernachlässigt, verliert seinen Glauben. Deshalb ist das tägliche Gebet notwendig: ein Gesetz des Rosenkranzes, der Barmherzigkeitsrosenkranz, das Lesen und die Betrachtung der Texte der Heiligen Schrift, die regelmäßige Beichte (mindestens einmal im Monat) und die recht häufige Eucharistie und Anbetung des Allerheiligsten Sakraments.

3. Jedem alles verzeihen, für die Feinde beten. Den Leidenden, den Kranken, den Alten und den Armen helfen. In ihnen Christus gegenwärtig sehen.

4. Wenn es die Gesundheit und die Pflichten erlauben, ist es ratsam, mittwochs und freitags eine Fastenzeit mit Brot und Wasser einzulegen. Während wir die schutzlose und demütige Liebe Gottes im Jesuskind anbeten, wollen wir uns an die Worte erinnern, die Er im Johannesevangelium an uns gerichtet hat: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat“ (Joh 3,17-18).

Wie in Bethlehem, so sprechen auch heute viele mit Gleichgültigkeit oder Hass zu Maria und Jesus: Da ist kein Platz, ich kann niemand aufnehmen

In Jesus Christus spricht Gott zum Menschen und sucht ihn wie ein Hirte ein verlorenes Schaf (vgl. Lk 15,1-7). Er tut dies aus dem Bedürfnis seines väterlichen Herzens heraus