Ich bin Vater dreier Kinder, deren Existenz seinerzeit bedroht war, schon allein durch die liberale Gesetzgebung aus dem Jahr 1956, die eine Schwangerschaftsunterbrechung aus den nichtigsten Gründen erlaubte.
Ich wünsche mir, dass mein Zeugnis eine Unterstützung für Eheleute ist, die ähnliche Probleme haben, wie wir sie hatten. Ich wünsche mir auch, dass dieses Zeugnis die Männer für ihre große Verantwortung öffnet, die in der Sorge und Herzlichkeit gegenüber ihren Frauen und der Sorge um das materielle Wohlergehen der Familie besteht. Es bedarf auch einer kompromisslosen Haltung, wenn es um den Schutz des menschlichen Lebens geht, gemäß den Worten, die uns der hl. Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Evangelium vitae hinterlassen hat: „Achte, verteidige, liebe das Leben, jedes menschliche Leben und diene ihm!“ (Evangelium vitae, 5).
Die Abtreibung, die man euphemistisch als Schwangerschafts unterbrechung bezeichnet, ist doch nichts anderes als die Tötung eines vollkommen wehrlosen Menschen.
Ich möchte den Kampf beschreiben, den ich und meine Frau Maria zur Rettung des Lebens unserer jüngsten Kinder (bei der ältesten Tochter Anja war alles in Ordnung) führen mussten. Bei unserem Sohn Wojtek zeigte sich schon zu Beginn, dass es sich um eine „Risikoschwangerschaft“ handelte. In der Bezirksklinik versuchte man, meine Frau bereits in den ersten Schwangerschaftsmonaten zum Abbruch zu bewegen und ängstigte sie mit Visionen von der Geburt eines unterentwickelten, im besten Falle nicht ganz lebensfähigen Kindes. Im zweiten Schwangerschaftsmonat traten bei Maria Blutungen auf und ein Krankenhausaufenthalt war unumgänglich. Nach einigen Tagen wandte sich der Chefarzt der gynäkologischen Abteilung bei der Visite, in Gegenwart meiner Frau, an einen anderen Arzt und sagte: „Was meinen Sie, Herr Kollege, nehmen wir heute eine Ausschabung vor?“ Die Antwort lautete: „Warten wir noch ein wenig ab.“ Ich wurde sofort über diesen Dialog unterrichtet und begann, etwas zu unternehmen. Zu Hilfe kamen mir Freunde, die ein anderes Krankenhaus kannten. Dort fand sich ein fürsorglicher Arzt, der sich meiner Frau annahm. Schlussendlich erwies es sich als notwendig, bei Maria Nähte anzubringen und Arzneimittel einzunehmen, die nicht ungefährlich für den kleinen Wojtek waren.
Die weiteren Monate verbrachte meine Frau im Bett, wenn nicht im Krankenhaus, dann zu Hause. Im siebten Schwangerschaftsmonat mussten erneut Nähte unter Narkose gemacht werden. Die Entschlossenheit meiner Frau führte zu einer glücklichen Geburt.
Acht Jahre vergingen und wir erwarteten ein weiteres Kind, Eva. Während des Arztbesuchs machte uns die Frauenärztin auf eine Herzklappeninsuffizienz bei unserem Kind aufmerksam. Ohne irgendeine Konsultation und weitere Untersuchungen sprach die Ärztin das Urteil über unser Kind: „Wozu braucht ihr ein drittes Kind, zwei reichen doch!“ Ich reagierte sehr wütend und sagte, dass solche Feststellungen vonseiten eines Arztes ein Verbrechen wären. Doch während des weiteren Schwangerschaftsverlaufs änderte die Ärztin ihre Einstellung und erwies sich als eine besonders fürsorgliche und hilfsbereite Person, die uns bis zu einer glücklichen Entbindung begleitete. Eine große Unterstützung war uns auch Professor Wlodzimierz Fijalkowski – ein hervorragender Arzt, Gynäkologe und Wissenschaftler, ein Vorreiter des Lebensschutzes.
Es war uns auch eine große Freude, dass sich unser Sohn Wojtek vollkommen normal entwickelte. Er fuhr gerne Fahrrad, spielte Fußball und fuhr im Winter Ski. Als Preisträger von zwei Fachwettbewerben kam er ohne Aufnahmeprüfung aufs Gymnasium. Sein Studium beendete er mit Auszeichnung, einem Doktortitel und begann als Ingenieur an der Uni zu arbeiten.
Er gründete eine Familie und hat drei Kinder. Unsere Töchter, die älteste Anja und die jüngste Eva, haben auch schon eigene Familien. Alle drei kommen wunderbar miteinander zurecht.
Trotz mancher Schwierigkeiten sind wir glückliche Großeltern von acht Enkelkindern. An Feiertagen findet sich an unserem Tisch eine 16- köpfige Familie, für die wir Gott fortwährend danken.
Dominik
„Achte, verteidige, liebe das Leben, jedes menschliche Leben und diene ihm!“
(hl. Johannes Paul II.)
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