Die Heiligkeit des Ehesakraments

In dem Augenblick in dem das Ehesakrament vollzogen wird, vereint Jesus Christus durch seine göttliche Macht einen Mann und eine Frau so eng „dass sie ein Fleisch werden“ (Gen 2,24).

Jesus spricht unmissverständlich über die Untrennbarkeit des gültig geschlossenen Ehesakraments: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mk 10,9). Eine gültig geschlossene Ehe ist also unauflösbar und deshalb gibt es in der katholischen Kirche keine Scheidungen. In der sakramentalen Einheit der Eheleute ist Jesus, der die einzige Quelle der Liebe ist, ständig gegenwärtig. Die Eheleute sollten sich dessen immer bewusst sein und durch das tägliche Gebet sowie durch die Teilnahme an den Sakramenten der Buße und der Eucharistie, in ständiger Einheit mit Gott stehen. Zu Ehekrisen und zur Tragödie einer Scheidung kommt es dann, wenn die Eheleute es versäumen, durch das Gebet in eine Beziehung mit Jesus und Maria zu treten und im Zustand schwerer Sünde leben; sich also freiwillig unter die Herrschaft dämonischer Mächte begeben. 

Was muss man tun, um eine Ehekrise zu überwinden?

Zunächst muss man radikal mit jeglicher Sünde brechen und sich durch das Beichtsakrament mit Gott versöhnen. Außerdem sollte man seinen Tag so planen, dass es darin Zeiten für das Gebet, ehrliche Arbeit sowie für Erholung gibt. Das einzige Arzneimittel gegen alle Krisen und Konflikte ist die Liebe Jesu. Deshalb müssen alle Probleme durch Maria an Jesus herangetragen werden. Es ist sehr wichtig, täglich den Rosenkranz zu beten, die Heilige Schrift zu studieren, und wenn möglich, die hl. Messe zu besuchen und das Allerheiligste Sakrament anzubeten. Nur so erlauben wir es Jesus, alle Krisen zu überwinden und die Liebesbeziehung in der Ehe und Familie wiederherzustellen. 

Satan greift mit besonderem Hass sakramentale Ehen und Familien an. In diesem Kampf bedient er sich der neomarxistischen LGBT- und Gender-Ideologie. Schon der Begründer des Marxismus, Karl Marx, schrieb: „Nach der Entdeckung, dass die irdische Familie ein Geheimnis der Heiligen Familie ist, muss man sie der Zerstörung anheimgeben, der theoretischen und praktischen Zerstörung.“ Die Gender-Ideologen empfehlen, Kindern bereits im Kindergarten die Masturbation beizubringen. Sie empfehlen die Verwendung von Verhütungsmitteln und die Tötung Ungeborener. Sie kämpfen für die Legalisierung homosexueller Partnerschaften und die Adoption von Kindern durch solche Paare. Sie lehnen den Dekalog und die christliche Moral ab und arbeiten so auf die Zerstörung der Ehe, der Familie und der katholischen Kirche hin. Sie atheisieren durch Demoralisierung. Ihre Aufgabe besteht darin, alle Menschen von jeglichen christlichen, ethischen Normen zu „befreien“. Auf diese Weise führen sie die Zivilisation des Todes ein, die sich durch den Kult des Hedonismus, des totalen Egoismus und der Rolle des Menschen als ein kopulierendes Tier, auszeichnet. Weil wir uns dieser Bedrohungen bewusst sind, müssen wir uns dieser Welle der Demoralisierung und der neomarxistischen Indoktrination mutig entgegenstellen. Wir müssen unsere Freiheit vor dem neomarxistischen Totalitarismus schützen.

Das heilige Zeichen des Ehesakraments

Die Eheleute sollten sich immer daran erinnern, dass ihr intimster ehelicher Akt ein heiliges Zeichen des Ehesakraments ist, dass er die Kraft der lebenspendenden Liebe vergegenwärtigt und den Ehebund erneuert, in dem Gott das Leben eines neuen Menschen ins Leben rufen kann. So, wie man die hl. Kommunion nicht im Zustand der Todsünde empfangen kann, dürfen Eheleute nicht miteinander verkehren, wenn sie nicht im Zustand der heilig machenden Gnade sind. „Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett bleibe unbefleckt“ (Hebr 13,4). Eine Voraussetzung für die Liebe ist ein reines Herz, denn nur dann ist es ganz mit Gottes Liebe erfüllt. Der eheliche Geschlechtsverkehr sollte Ausdruck einer reinen, selbstlosen Liebe sein, denn nur dann nehmen die Eheleute am Leben und an der Liebe Gottes teil. Nur dann wird ihr Geschlechtsverkehr zu einer Quelle gegenseitiger Heiligung.

Über Verhütungsmittel und den Lebensschutz

Die Verhütungsmentalität sowie die Verwendung von Verhütungsmitteln entweihen die Heiligkeit des ehelichen Geschlechtsverkehrs, weil sie Gottes Gabe der Fruchtbarkeit zerstören, einen Ausdruck der Rebellion gegen die Pläne Gottes sowie ein brutales Eingreifen in die Ökologie des menschlichen Körpers darstellen. Die Empfängnisverhütung widerspricht dem Naturrecht und entweiht das Eheversprechen, weil sie die Verpflichtung der Ehegatten, sich einander vollkommen hinzugeben, negiert.

Als Gott Mann und Frau nach seinem Abbild schuf, gebot Er ihnen, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Die Einheit von Mann und Frau in der Ehe soll ein Abbild der vollkommenen Einheit Gottes in der Dreifaltigkeit des Einen sein: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die drei göttlichen Personen geben sich in selbstloser Liebe einander vollständig hin. Gott will, dass der eheliche Akt ein Abbild der völligen und uneigennützigen gegenseitigen Hingabe der göttlichen Personen aneinander ist, und deshalb ist jeder Gebrauch von Empfängnisverhütung eine Entweihung dieses Aktes und somit eine Todsünde. Außerdem hat Christus die Ehe zum Ausdruck der Vereinigung Christi mit der Kirche gemacht. In diesem Zusammenhang ist es offensichtlich, dass, wenn die Eheleute sich absichtlich durch die Verwendung von Verhütungsmitteln unfruchtbar machen, ihre intime Einheit im Ehesakrament nicht mehr die vollkommene Einheit der drei göttlichen Personen spiegelt, die sich in vollkommener und selbstloser Liebe einander schenken. 

Durch die Texte der Heiligen Schrift macht Gott uns bewusst, dass Kinder ein großes Geschenk Gottes und ein Segen sind. Und Fruchtbarkeit ist ein Zeichen für Gesundheit und ein Grund, um Gott freudig zu danken. Die Angst vor der Empfängnis eines Kindes hingegen, ist Ausdruck für fehlenden Glauben und fehlendes Vertrauen in Gott. In der Bibel gibt es keinen Segen für Eltern, die vor der Mühe der Elternschaft fliehen und sich vor dem Empfang eines Kindes schützen. Im Augenblick der Empfängnis eines Menschen erschafft Gott die unsterbliche menschliche Seele und beruft den neu erschaffenen Menschen in eine Lebensgemeinschaft mit sich. Die Eheleute sollten sich bewusst sein, dass sie an dem heiligen Schöpfungsakt Gottes teilnehmen.

Jesus hatte, wie jeder von uns, im Augenblick der Empfängnis, im Schoß Mariens, eine Körpergröße von 0,1 Millimeter bis 0,15 Millimeter und wog an die 0,004 Milligramm. Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass das Leben eines jeden Menschen mit dem Augenblick der Empfängnis beginnt. Und auf diese, im Mutterleib gezeugeten Kinder, beziehen sich die Worte Jesu: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Keiner hat das Recht, diese unschuldigsten und wehrlosesten menschlichen Wesen ihres Lebens zu berauben. Man kann und man darf sie nicht töten! Abtreibung ist eines der schrecklichsten Verbrechen.

Inzwischen kann es bei der Verwendung von allen möglichen Arten von Verhütungspillen, Hormonpflastern, Implantaten und hormonellen, postkoitalen Mitteln zur Empfängnis eines Menschen kommen, aber eine Einnistung des Kindes in der Gebärmutter wird durch diese Mittel verhindert und das Kind stirbt. Auf dieselbe todesbringende Art wirken auch alle Arten von Spiralen. Aufgrund der Verwendung dieser Mittel wird das soeben empfangene Kind zum Tod verurteilt und die Frau, die diese Mittel verwendet, hat meist nicht bemerkt, dass sie schwanger war. Man muss bedenken, dass alle Verhütungsmittel eine ökologische Katastrophe im menschlichen Körper darstellen. Sie zerstören die Gesundheit der Frauen ernsthaft. Es kommt sogar zu Todesfällen durch die Verwendung von Verhütungsmitteln. Nicht jeder weiß, dass bei den verschiedenen Techniken der künstlichen Befruchtung massenhaft gezeugte Kinder, die sich noch nicht in der Gebärmutter eingenistet haben, getötet werden. Selbst diejenigen, die In-vitro-Fertilisationen durchführen, geben zu, dass weniger als 5 % der so gezeugten Kinder geboren werden. 

Der hl. Vater Pius XI. schrieb in der Enzyklika Casti connubii: „Wer auch immer die Ehe gebraucht, um absichtlich die natürliche Fortpflanzungskraft außer Kraft zu setzen, bricht das Gesetz Gottes sowie das Naturgesetz und beschwert sein Gewissen mit einer schweren Sünde.“ Die Kongregation für die Glaubenslehre verurteilt in Dominum vitae und Dignitas Personae eindeutig die In-Vitro Methoden, die künstliche Befruchtung sowie andere derartige Methoden.

Der hl. Johannes Paul II. erinnerte daran: „Aufgrund einer naturalistischen Auffassung des Sexualaktes wären Empfängnisverhütung, direkte Sterilisierung, Autoerotik, voreheliche Beziehungen, homosexuelle Beziehungen sowie künstliche Befruchtung als sittlich unzulässig verurteilt worden“ (Veritatis splendor, 47); „Es ist daher sittlich unannehmbar, dass man wegen der Geburtenregelung zur Anwendung von Mitteln wie Empfängnisverhütung, Sterilisation und Abtreibung ermutigt, ja sie sogar auferlegt“ (Evangelium vitae, 91).

Die Bewegung der Reinen Herzen für Eheleute

Die Eheleute sollen sich gegenseitig mit Liebe beschenken, deren einzige Quelle Christus ist. Sie werden nur dann in ihren Herzen Liebe tragen, wenn sie im Zustand der heilig machenden Gnade leben, Zeit für das tägliche Gebet finden, regelmäßig beichten und Jesus in der Eucharistie empfangen. Jesus möchte gemeinsam mit seiner Mutter Maria und dem hl. Josef die Eheleute dazu befähigen, eine reine, selbstlose und gegenseitige Liebe zu erleben. Deshalb möchte Er die menschlichen Herzen heilen und sie vom Egoismus und jeglicher Sünde befreien. Um dieses Ziel zu erreichen, lädt Jesus alle Eheleute in die Gemeinschaft der Reinen Herzen für Eheleute ein.

Wie und wann kann man dieser Gemeinschaft beitreten? Jederzeit! Man muss zunächst zur Beichte gehen, Jesus in der hl. Kommunion empfangen und sich Ihm vollkommen übergeben, indem man das Weihegebet der BDRHE betet.

Wir bitten Euch, informiert unsere Redaktion über Eueren Eintritt in die BDRHE, damit wir Euch in das Buch der Reinen Herzen eintragen können. Betet das Weihegebet der BDRHE täglich; denkt an die darin enthaltenen Verpflichtungen und setzt sie ins Leben um. Und wenn Versuchungen auf Euch zukommen, wendet Euch sofort an Jesus und Maria mit der Bitte um Hilfe. Denkt daran: „Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung auch einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt“ (1 Kor 10,13).

Arbeitet täglich systematisch an der Gestaltung Eures Charakters. Ordnet Euren Tagesplan so, dass sich darin Zeiten für das Gebet, die Arbeit und die Erholung finden. Die wichtigste Tätigkeit des Tages sollte das Gebet sein. Nur derjenige hat Liebe im Herzen, der betet, Jesus in der hl. Kommunion empfängt und im Heiligsten Sakrament anbetet. Wenn man den im Weihegebet der BDRHE enthaltenen Verpflichtungen die Treue hält, dann erfüllt man den Willen Gottes und ist damit einverstanden, mit der Kraft Christi den eigenen Egoismus und schlechte Gewohnheiten zu überwinden und lernt, mit einem reinen Herzen zu lieben. 

Denkt daran, dass „Bleib in Liebe“ die Formationsschrift der BDRHE ist. Lest darin regelmäßig und verwendet die Zeitschrift bei der Evangelisierung in Eurem Umfeld. Für die tägliche Mühe eines Lebens aus dem Glauben und der Gestaltung Eures Charakters segne ich Euch von ganzem Herzen.

Pater Mieczysław Piotrowski SChr und das Redaktionsteam