Der 17cm mal 24cm große Schleier aus Muschelseide (Byssus) im Hauptaltar der Kirche von Manoppello zeigt das Antlitz des auferstehenden Christus.
Die neuesten wissenschaftlichen Studien kommen zu dem Schluss, dass dieses Bild auf unerklärliche Weise entstanden ist. Dank eines hochauflösenden digitalen Scanners konnte festgestellt werden, dass sich zwischen den Fasern des untersuchten Stoffes nicht die geringste Spur von Farbe befindet. Und das ist schockierend, denn man kann das Bild sehen, obwohl es keine Pigmente gibt. Das Bild kann man wunderbar von der einen und der anderen Seite sehen, wie bei einem Dia.
Wenn sich die Beleuchtung verändert, ändert sich auch das Bild. Die Wissenschaftler behaupten, dass das Bild einige Eigenschaften eines Gemäldes, einer Fotografie und eines Hologramms hat – aber es ist weder ein Gemälde, noch eine Fotografie, noch ein Hologramm. Es bleibt ein großes, unerklärliches Rätsel für die Wissenschaft, denn es handelt sich um ein acheiropoietos, also ein Bild, das nicht von Menschenhand gemalt wurde. Das Abbild des Heiligen Antlitzes wurde auf einem kostbaren antiken Stoff, dem Byssus, festgehalten, der aus seidigen Fäden von Meeresmuscheln hergestellt wurde. Diese Art von Gewebe ist genauso feuerfest wie Asbest. Man kann nichts darauf malen.
Wissenschaftler haben die überraschende Entdeckung gemacht, dass das tote Gesicht des Turiner Grabtuchs und das lebende Gesicht von Manoppello ein und dieselbe Person darstellt. Die Bilder dieser beiden Gesichter stimmen genau überein! Die Überlagerung der Folie mit dem Bild des Gesichts von Manoppello mit dem Gesicht des Grabtuchs ist ein grafischer und mathematischer Beweis dafür, dass wir es mit der gleichen Person zu tun haben. Aus wissenschaftlicher Sicht stimmen beide Gesichter – das vom Grabtuch und das von Manoppello – in ihrer Struktur und ihren Abmessungen zu einhundert Prozent überein, obwohl sie eigentlich gar nicht hätten existieren dürfen.
Alles weist darauf hin, dass der Schleier von Manoppello, der das Heilige Antlitz zeigt, den Kopf Jesu nach seiner Grablegung bedeckt hat und so zu einem besonderen „Zeugen“ der Auferstehung wurde. Jesus hinterließ darauf einen Abdruck seines Gesichts, im Augenblick des Übergangs vom Tod zum Leben. Der wahre Gott, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist, um uns durch sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung den Weg in den Himmel zu öffnen, hat uns zwei erschütternde Bilder hinterlassen: das eine auf dem Turiner Grabtuch und das andere auf dem Schleier von Manoppello. Sie sind ein Zeugnis für den wichtigsten Moment in der Geschichte der Menschheit, in dem der endgültige Sieg über Satan, Sünde und Tod errungen wurde.
Der Sohn Gottes konnte, indem er ein wahrer Mensch wurde, als Gott alle Sünden und Leiden aus der Geschichte eines jeden Menschen auf sich nehmen (dies wurde möglich, weil es in Gott keine Zeit gibt, sondern in Ihm ein ständiges „Jetzt“ herrscht): „Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen“ (Jesaja 53,4) Da Er selbst ohne Sünde war, hat Er während seines Leidens und Sterbens am Kreuz die Folgen der Sünden und Leiden aller Menschen erfahren. In der Erfahrung der größten Verlassenheit und des größten Leidens im Augenblick des Todes hat Er sich selbst und uns alle Gott, dem Vater, aufgeopfert. Auf diese Weise hat Er Sünde und Tod überwunden und vom Vater das Geschenk der Auferstehung ins Leben erhalten.
Die wissenschaftliche Forschung führt uns zu der Überzeugung, dass das Abbild des Gesichts auf dem Schleier von Manoppello und der Abdruck des toten Körpers auf dem Turiner Grabtuch im Moment der Auferstehung entstanden sind. Wir haben eine wunderbare Aufzeichnung der aufeinanderfolgenden Stadien der Verherrlichung der Menschheit Christi erhalten. Auf dem Turiner Grabtuch ist der noch leblose Körper Jesu abgebildet, aber genau in dem Moment, in dem der Prozess seiner Verherrlichung beginnt. Im Augenblick der Auferstehung gab es einen Blitz von gewaltiger Energie, der mit außerordentlicher Präzision das Bild des ganzen Körpers auf der Leinwand in einem fotografischen Negativ festhielt.
Auf dem Schleier von Manoppello hingegen haben wir das Bild des Gesichts des bereits lebenden Jesus in einem fotografischen Positiv, bevor der Prozess seiner Verherrlichung abgeschlossen war, denn auf seinem Gesicht sind noch Spuren von Wunden und Schwellungen sichtbar. Es ist das Antlitz des von den Toten auferstehenden und daher noch nicht vollständig verherrlichten Jesus. Die Schönheit des Auferstandenen übersteigt unsere Vorstellungskraft unendlich. Wir werden Ihn erst im Himmel sehen können.
Das Antlitz von Manoppello ist das Gesicht des auferstehenden Christus im Moment seines Übergangs vom Tod zum Leben, also im Augenblick der Transformation des entstellten Körpers Jesu, der während der Kreuzigung wie einer war „vor dem man das Gesicht verhüllt, (er) war verachtet, wir schätzten ihn nicht“ (Jesaja 53,3). Das Antlitz von Manoppello ist das Gesicht des auferstehenden Christus, das noch die Spuren seiner Passion trägt. In diesem Augenblick wurde das Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und das Sterbliche mit Unsterblichkeit (vgl.1 Kor 15,53).
Der Herrgott hat uns ausdrucksvolle Bilder von der Wahrheit seiner Menschwerdung, seines Todes und seiner Auferstehung hinterlassen. Durch diese Bilder hat Er eindeutig bewiesen, dass Er wirklich ein wahrer Mensch geworden ist, dass Er all unsere Leiden und Sünden auf sich genommen hat, dass Er wirklich gestorben und auferstanden ist, um uns von Sünde und Tod zu befreien und uns zur Fülle des Lebens im Himmel zu führen.
Das göttliche Bild von Manoppello ist der wahre Beweis für die Auferstehung Christi. Es ruft jeden von uns zur Umkehr auf, um im täglichen Gebet und vor allem in den Sakramenten der Buße und der Eucharistie eine persönliche Liebesbeziehung mit dem auferstandenen Herrn einzugehen. Jesus ist wahrhaftig auferstanden und lebt, und Er umfängt jeden Sünder mit seiner unendlichen Barmherzigkeit. Er lädt uns ein, regelmäßig das Bußsakrament und die heilige Kommunion zu empfangen.
Zur heiligen Faustina sagte Jesus: „Wie sehr wünsche Ich mir die Rettung der Seelen. (…) Ich möchte Mein göttliches Leben in die Seelen der Menschen ausgießen und sie heiligen, wenn sie nur Meine Gnade annehmen würden. Die größten Sünder würden große Heiligkeit erlangen, wenn sie nur auf Meine Barmherzigkeit vertrauen würden. Mein Innerstes ist von Barmherzigkeit erfüllt und wird auf alles ausgegossen, was Ich geschaffen habe. Mein Wonne ist es, in der menschlichen Seele zu wirken, sie mit Meiner Barmherzigkeit zu erfüllen und sie zu rechtfertigen“ (Tagebuch, 1784).
Zwischen den Fasern des zu prüfenden Gewebes befindet sich nicht die geringste Spur von Farbe. Und das ist schockierend, denn man kann das Bild sehen, obwohl es keine Pigmente gibt
Der Schleier von Manoppello ist zu einem besonderen „Zeugen“ der Auferstehung geworden: Jesus hinterließ darauf einen Abdruck seines Gesichts im Moment seines Übergangs vom Tod zum Leben
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